pte20170726017 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Hepatitis B: Männer leiden öfter an Lebererkrankung

Veränderbare Umweltfaktoren erklären Geschlechtsunterschiede nicht


Zugang: Geschlechtsunterschiede bei Hepatitis B (Foto: pixelio.de/Philipp Flury)
Zugang: Geschlechtsunterschiede bei Hepatitis B (Foto: pixelio.de/Philipp Flury)

Philadelphia (pte017/26.07.2017/10:30) Warum Männer mit Hepatitis B mehr als doppelt so wahrscheinlich eine schwere Lebererkrankung entwickeln als Frauen, bleibt auch nach einer Studie von Forschern der Drexel University http://drexel.edu ungeklärt. Das Team um Jing Sun hat bei der Untersuchung den Lebensstil und die Umwelt berücksichtigt. Bisher wurde angenommen, dass Bereiche des Lebensstils wie Trinken, Rauchen oder die aufgenommene Wassermenge eine Rolle spielen könnten.

Suche nach Vorhersagemodell

Laut Sun gibt es derzeit keine Heilungsmöglichkeit für eine Infektion mit Hepatitis B. Manche Patienten haben lebenslang keine Symptome, andere wiederum leiden unter schweren Erkrankungen der Leber wie Leberkrebs, Zirrhose und Leberversagen. Eine Möglichkeit der Vorhersage, wer an einer Leberkrankheit leiden wird, wäre daher eine wichtige Information für Interventionsstrategien.

Der Forscherin zufolge gehen frühere Studien bereits davon aus, dass Männer zwei bis vier Mal so wahrscheinlich an Leberkrebs erkranken als Frauen. "Wir haben eine 2,8-fache Wahrscheinlichkeit beobachtet." Die Forscher werteten Daten der Haimen-City-Kohorte aus, die im Osten Chinas mit Hepatitis-B-Patienten durchgeführt wurde.

Biologische Ursachen möglich

Die aus dem Jahr 2003 stammenden Daten enthielten Infos von 1.863 Männern und Frauen. Berücksichtigt wurde, wie oft Alkohol konsumiert, geraucht, Wasser oder Tee getrunken wurden. Zusätzlich wurden Daten von ärztlichen Untersuchungen, Ultraschalltests und Bluttests ausgewertet, um den Zustand der Leber festzustellen. Die Beurteilung reichte dabei von "normal" bis "schwer", wie bei einer Zirrhose oder Leberkrebs.

Alkohol steht laut den Experten in einem Zusammenhang mit einer Lebererkrankung. Auch hier gab es einen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Männer, die tranken, verfügten über ein acht Mal so hohes Risiko. Bei Frauen war es nur um das Vierfache erhöht. Rauchen erhöhte das Risiko bei beiden Geschlechtern ebenfalls. Bei Männern war das Erkrankungsrisiko doppelt so hoch. Bei Frauen erhöhte es sich um sechs Prozent.

Trotz der Berücksichtig aller Faktoren bleibt das Geschlecht ein starker, unabhängiger Indikator für eine Lebererkrankung bei Patienten mit Hepatitis B. Männer erkrankten konsistent doppelt so wahrscheinlich an einer Zirrhose oder Leberkrebs. Aufgrund der Ergebnisse anderer Tierstudien gehen die Forscher davon aus, dass die Unterschiede auf biologische Ursachen wie Sexualhormone zurückzuführen sind. Die Ergebnisse wurden in "PLOS ONE" publiziert.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: bergmann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|