pte20170713018 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Herz aus 3D-Drucker soll Medizin revolutionieren

Innovation nur 390 Gramm schwer - Reißfestigkeit noch ein Problem


Herz aus Silikon: Langzeitlösung würde Leben retten (Foto: Zurich Heart)
Herz aus Silikon: Langzeitlösung würde Leben retten (Foto: Zurich Heart)

Zürich (pte018/13.07.2017/13:55) Forscher der ETH Zürich http://ethz.ch haben erstmals ein weiches Kunstherz entwickelt, das viele Nachteile moderner künstlicher Implantate beseitigen könnte. Das weiche Kunstherz wurde mittels 3D-Drucker aus Silikon hergestellt, wiegt 390 Gramm und hat ein Volumen von 679 Kubikzentimeter. "Es handelt sich um einen Silikon-Monoblock, der ein kompliziertes Innenleben hat", erzählt Projektleiter Nicholas Cohrs im pressetext-Gespräch.

Ende nach 3.000 Schlägen

In einem ersten Test gab das Herz jedoch schon nach 3.000 Schlägen nach. Doch der Forscher gibt nicht auf und setzt auf eine konsequente Weiterentwicklung: "Unser Ziel ist eine Langzeitlösung. Gerade ältere Menschen bekommen seltener Spender-Herzen", so Cohrs. Das neue Silikonherz übertrumpft moderne Implantate mit seiner großen Ähnlichkeit zum menschlichen Organ. "Aktuelle Systeme sind eigentlich nur Blut-Pumpen und führen regelmäßig zu schweren Komplikationen. Menschen mit solchen Implantaten haben zusätzlich keinen Puls."

Forschungen in diesem Bereich sind wichtig. Weltweit leiden rund 26 Mio. Menschen an einer Herzinsuffizienz. Getestet hat das Implantat der ETHZ-Doktorand Anastasious Petrou. Ergebnis: Das Kunstherz funktioniert prinzipiell gut. Das Problem ist jedoch das Meterial. Denn bereits nach einer halben bis drei Viertel Stunde gibt der Stoff nach.

Suche nach richtigem Materialmix

Das nächste Ziel ist es, nun die Reißfestigkeit des Materials zu erhöhen. "Wir versuchen auf eine Mio. Schläge zu kommen", sagt Cohrs. Dafür werden unterschiedliche Materialkombinationen unter die Lupe genommen. Ein funktionierendes Kunstherz könnte vielen Menschen das Leben retten. "Und mit unserem Herz haben die Patienten auch wieder einen Puls", fügt der Forscher abschließend hinzu.



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