pte20170629030 Medien/Kommunikation, Medizin/Wellness

"MiDOT": Neue App soll Opioidentzug erleichtern

Institut für Drogenmissbrauch stellt 1,7 Mio. Dollar für Entwicklung bereit


"MiDOT": Neue App soll Entzug leichter machen (Foto: emocha.com)

Baltimore/Graz (pte030/29.06.2017/12:30) Das US-Gesundheitsinstitut Emocha http://emocha.com will die Behandlung von Süchtigen mit der App "MiDOT" revolutionieren. In Zusammenarbeit mit der University of Washington http://washington.edu und dem Boston Medical Center http://bmc.org wurde die Software entwickelt. Das Nationale Institut für Drogenmissbrauch http://drugabuse.gov hat die Opioidentzugs-App durch seine Finanzierung möglich gemacht.

Wenig Sozialkontakt hilft nicht

"Sucht hat sehr viel mit zu wenig positiver Beziehungserfahrung und einem kleinen sozialen Umfeld zu tun. Durch eine App besteht die Gefahr, dass diese Menschen gar nicht mehr aus dem Haus gehen und das ist kein Behandlungsansatz", erklärt der klinische Psychologe und Psychotherapeut Human-Friedrich Unterrainer gegenüber pressetext.

Durch die App wird der Patient in Echtzeit via Video bei der Präparateinnahme beobachtet. "Dieses Projekt mit Emocha wird uns Medizinern und Forschern dabei helfen, eine Plattform zu prüfen, die unseren Arztkoffer um ein technisches Hilfsmittel erweitert", so Jeffrey Samet, der Abteilungsleiter für Innere Medizin am Boston Medical Center.

Rückfall unbedingt verhindern

Der Fokus von MiDOT liegt auf Einhaltung der Medikation und Verzicht gegenüber der Suchtsubstanz, damit der Patient nicht wieder in die Abhängigkeit verfällt. "Diese App ist als Teil eines größeren Behandlungsrahmesn mit persönlichem Kontakt in vielen Fällen ein sinnvolles System, vor allem bei Patienten, die mobil eingeschränkt sind", ergänzt Unterrainer.

Gerade bei dieser Art von Therapie ist die Einhaltung der Medikation enorm wichtig, um nicht rückfällig zu werden. Eine Studie der John Hopkins University http://jhu.edu belegt: Wenn 92 Prozent der Abhängigen ihre Medikamentenverordnung einhalten, spart das pro Patient in sechs Monaten 1.400 Dollar Betreuungskosten. "Die 100-prozentige Sicherheit, dass die Medikation eingehalten wird, hat man auch mit persönlicher Betreuung nicht. Denn auch hier gibt es immer wieder Fälle von Zusatzkonsum zum Surrogat", so Unterrainer abschließend.

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