pte20170627022 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

"Spotafriend": Tinder für vernetzte Minderjährige

User bezeichnen Dating-App-Aufmachung als "Spielplatz für Pädophile"


Nutzerprofil: Kinder posen für neue Freunde (Foto: spotafriend.co)
Nutzerprofil: Kinder posen für neue Freunde (Foto: spotafriend.co)

New York (pte022/27.06.2017/11:30) Die speziell für Minderjährige entwickelte App "Spotafriend" http://spotafriend.co soll Teenagern dabei helfen, neue Freunde in der Umgebung zu finden. Mit dem "Swipe"-Prinzip à la Tinder kommen Nutzer laut den Betreibern schnell und einfach zu Matches. Die Anwendung wird in sozialen Netzwerken jedoch stark kristiert und als "Spielplatz für Pädophile" bezeichnet.

Verdeckter Praxistest

Die australische Journalistin Jordy Atkinson empfindet den Slogan "Tinder for teens" verwirrend und erstellte in Spotafriend testweise ein Fake-Profil. Sie wurde schnell von Kindern und unecht erscheinenden Nutzern kontaktiert. "Innerhalb weniger Stunden habe ich die Benachrichtigung bekommen, dass einige User nach rechts geswiped haben - was bedeutet, dass ihnen mein Aussehen gefiel. Das hat mir ein komisches Gefühl gegeben, obwohl ich den Versuch ja mit Absicht gemacht habe", erklärt Atkinson.

In Googles Play Store bewirbt das Unternehmen seine Anwendung mit den Worten "The World's Hottest Teen App" und betont, dass User mindestens 13 Jahre alt sein müssen. Sie seien herzlich eingeladen, ihr persönliches Match zu finden, zu chatten und sich mit neuen Leuten zu treffen. Obwohl die Anmeldung durch eine Verifikation ausschließen will, dass sich Erwachsene anmelden, kommt dies immer wieder vor. Nutzer zeigen sich derweil entsetzt, wie Kinder auf ihren Profilfotos posen, um Freunde zu werben.

Versuchung für Kriminelle

"Es ist eine richtig schlechte Message an Kinder, dass unsere Anziehung auf andere Menschen einzig von unserem Aussehen bestimmt wird und ob man ein schönes Lächeln hat", warnt der Kinderpsychologe Michael Carr-Gregg http://michaelcarrgregg.com . "Es braucht nur einen glattzüngig redenden Pädophilen und ein paar einschmeichelnde Nachrichten - schon beginnt es", so Carr-Gregg abschließend.



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