pte20170626016 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

Geringes Einkommen: Geld für Seife fehlt sehr oft

Händewaschen könnte in Entwicklungsländern Millionen Leben retten


Händewaschen: Zu oft ist das nicht möglich (Foto: Andreas Hermsdorf, pixelio.de)
Händewaschen: Zu oft ist das nicht möglich (Foto: Andreas Hermsdorf, pixelio.de)

Buffalo (pte016/26.06.2017/10:30) Weniger als 0,1 Prozent der Menschen in Äthiopien verfügt zu Hause über die Möglichkeit, sich mit Wasser und Seife die Hände zu waschen. Im Vergleich dazu liegt der Wert in Serbien bei 96,4 Prozent. Forscher von USAID und UNICEF fordern in einer gemeinsamen Studie der University at Buffalo http://buffalo.edu daher, dass sich das Verhalten in diesem Bereich in Ländern mit geringen und mittleren Einkommen deutlich verbessern muss.

Umfangreiche Datenauswertung

Das Team um Swapna Kumar und Pavani Ram wertete die Daten von 51 nationalen Studien aus. Laut Ram kann das Händewaschen die Hauptursachen von sechs Mio. Todesfällen bei Kleinkindern verhindern, die jährlich weltweit auftreten. Laut der Forscherin ist das Händewaschen noch nie zuvor in so vielen Ländern systematisch untersucht worden. Informationen von Dutzenden Demographic and Health Surveys und Multiple Indicator Cluster Surveys wurden ausgewertet.

Seit 2009 ist in beiden Umfragen auch das Händewaschen enthalten. Die Erhebungen werden in mehr als 100 Ländern alle drei bis fünf Jahre durchgeführt. Der Zugang zu Wasser und Seife sei laut den im "American Journal of Tropical Medicine and Hygiene" veröffentlichten Ergebnissen vor allem in armen ländlichen Gegenden in der Wohnung zu schaffen, wo Kinder häufig an Lungenentzündung und Durchfall erkranken.

Massive nationale Unterschiede

Seife steht zu Hause zu fast 21 Prozent im Senegal zur Verfügung, im Irak zu 99,1 Prozent. In Afrika reicht die Bandbreite von Haushalten von 0,1 Prozent in Äthiopien bis 34,7 Prozent in Swasiland. Im Vergleich dazu waren die Werte im östlichen Mittelmeerraum besser. Sie reichten von 42,6 Prozent in Afghanistan bis zu 91,5 Prozent im Irak. In Südostasien verfügten fast 79 Prozent der Haushalte in Bhutan über Seife und Wasser. In Bangladesch waren es 21,4 Prozent. In den ärmsten Haushalten war der Zugang im Vergleich zu reicheren meist deutlich erschwert. In Nepal ergaben sich dabei Unterschiede zwischen sechs und 85 Prozent.

Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, warum Menschen in vielen Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen keine Seife für das Händewaschen zu Hause haben dürften. Neben den Kosten spielt auch die Verfügbarkeit von leistbaren Waren in ländlichen Gegenden eine Rolle. Das gilt vor allem bei schlechten Verkehrsverbindungen. Dazu kommt noch die Notwendigkeit, bei Anschaffung die Priorität auf Ausgaben Nahrungsmittel zu setzen. Mehr Zugang zu Seife und das Fördern des Händewaschens sind laut den Forschern wichtige Schritte zur Erreichung niedrigerer Kindersterblichkeit und der Beendigung der Ungleichheit.

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