pte20170622002 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Wearable-System kontrolliert gesunde Ernährung

Sensoren am Kiefer erfassen genau, wann und wie viel gegessen wird


Fast Food: Was Menschen essen, kann sie krank machen (Foto: flickr.com/ebruli)
Fast Food: Was Menschen essen, kann sie krank machen (Foto: flickr.com/ebruli)

Hanover (pte002/22.06.2017/06:05) Forscher des Dartmouth College http://dartmouth.edu haben ein Wearable-System vorgestellt, das den Kampf gegen Fettleibigkeit und ungesunde Ernährungsweisen erleichtern soll. Es handelt sich um eine Kombination aus handelsüblichen akustischen und elektromyografischen Sensoren, die am Kiefer angebracht werden und dort genau erfassen, wann und wie viel Nahrung in einer bestimmten Zeit konsumiert wird - welche Art von Nahrung oder wie viele Kalorien diese hat, wird allerdings nicht gemessen.

Sensoren und Algorithmen

"Die Forschung ist sehr darum bemüht, Essgewohnheiten besser zu verstehen, um daraus konkrete Empfehlungen für Diäten und eine allgemein gesündere Ernährungsweise abzuleiten. Diese sollen den Menschen helfen, ein gesundes Gewicht zu erreichen beziehungsweise zu halten, sich von Essstörungen wieder zu erholen oder einfach generell ihr persönliches Wohlbefinden zu steigern", beschreibt Shengjie Bi, Doktorant am Department of Computer Science http://cs.dartmouth.edu des Dartmouth College, in einem Paper die Ausgangslage für sein Projekt.

Eine der größten Herausforderungen aus Sicht der Forschung sei es, herauszufinden, wann, wo, was und wie viel gegessen wird. "Mit unserem Projekt wollen wir zeigen, wie man mit einfachen Sensoren und Algorithmen die Essgewohnheiten genauer erfassen kann, vor allem, wann und wie viel gegessen wird", so Bi.

Dafür hat der Wissenschaftler gemeinsam mit Kollegen zwei unterschiedliche Methoden zur Essenserfassung miteinander verglichen und kombiniert: akustische und elektromyografische Sensoren. "Wir haben mittels zweier handelsüblicher Sensoren ein Datenerhebungssystem erstellt und eine Studie mit 20 Teilnehmern durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass unser System in der Lage ist, die Essgewohnheiten mit einer Genauigkeit von 90,9 Prozent zu erfassen", fasst Bi zusammen.

Kalorien zählen, reicht nicht

Dass moderne Technologie tatsächlich beim Abnehmen helfen kann, ist ein Versprechen, mit dem eine ganze Reihe von Herstellern für ihre Produkte werben. Anfang 2016 sorgte beispielsweise eine von Elektroingenieuren der University of Washington entwickelte App für Aufsehen, die mithilfe eines Lasers alle Speisen auf dem Teller scannt und daraus mit einer Wahrscheinlichkeit zwischen 88 und 91 Prozent die Kalorienzahl der Mahlzeit errechnet (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20160121020 ).

Laut Dartmouth-Forscher Bi ist Kalorienzählen alleine allerdings zu wenig, wenn es darum geht, eine gesunde Ernährung zu gewährleisten: "Das Überwachen der Nahrungsaufnahme spielt eine wichtige Rolle für die Vorbeugung und Behandlung vieler Krankheiten wie Fettleibigkeit oder Diabetes. Bisherige Lösungen, die eingenommene Kalorien messen, hinken hier aber hinterher. Deshalb wollen wir ein komplettes Wearable-System entwickeln, mit dem eine effektivere Echtzeit-Kontrolle der eigenen Ernährungsweise möglich ist."

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Markus Steiner
Tel.: +43-1-81140-317
E-Mail: steiner@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|