pte20170619001 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Hautpigment Melanin gut für Germanium-Gewinnung

Umweltfreundlicher Weg ersetzt Anwendung von Salzsäure und Chlorgas


Verbindungen: Forscher revolutionieren Metallgewinnung (Foto: mcgill.ca)
Verbindungen: Forscher revolutionieren Metallgewinnung (Foto: mcgill.ca)

Montreal (pte001/19.06.2017/06:00) Kanadische Wissenschaftler der McGill University http://mcgill.ca haben mit Kollegen der Western University http://uwo.ca ein umweltverträgliches Verfahren zur Gewinnung von Germanium entwickelt. Statt Salzsäure und Chlorgas setzen sie Melanin ein, ein Pigment, das Haut und Haaren Farbe gibt.

Molekül bindet Metalle

"Der Prozess, mit dem Germanium und Zink voneinander getrennt werden, ist ziemlich eklig", sagt Kim Baines, der die Forschungsarbeiten gemeinsam mit Jean-Philip Lumb und Tomislav Friscic leitet. Der neue Ansatz ermögliche die Trennung ohne Chemie. Lumb hat viele Jahre lang das Molekül Melanin untersucht. Dabei fand er heraus, dass es auch die Fähigkeit hat, Metalle an sich zu binden.

Die Forscher machten sich daran, Melanin synthetisch herzustellen. Dabei optimierten sie die Eigenschaften, die es als Germaniumfalle benötigt. In dieser Form fungiert es als Hilfsmittel zur Extraktion von Germanium bei Raumtemperatur, ohne dass andere Chemikalien eingesetzt werden müssen. Ehe synthetisches Melanin zum Einsatz kommt, wird das Erz in einer Kugelmühle fein zerkleinert.

Suche nach Geldgebern

Ehe das Verfahren industrietauglich ist, muss laut Lamb noch viel Forschungsarbeit geleistet werden. Aber schon heute sei klar, dass das Verfahren auch bei anderen Metallen und Metalloxiden funktioniert. "Jetzt suchen wir nach Geldgebern, mit denen wir unsere Technologie weiterentwickeln können", unterstreicht der Wissenschaftler.

Germanium ist ein für die Halbleiter-, die optische, die Pharma- und die Nahrungsmittelindustrie äußerst wichtiges Metall. In der Natur kommt es nicht in reiner Form vor, nicht einmal in angereicherter wie Gold in einer Ader. Es ist meist ein Spurenelement in Zinkerz, das auch noch andere Elemente enthält. Heute sind zahlreiche umweltschädigende Prozesse nötig, um Germanium und Zink aus dem Erz herauszulösen.



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