pte20170421001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Mittel aus Malariaparasiten wirkt gegen Blasenkrebs

Kanadische Forscher verzeichnen erste erfolgreiche Tests an Mäusen


Organ-Screening: Protein schafft gezielte Therapie (Foto: pixelio.de/Hartmut910)
Organ-Screening: Protein schafft gezielte Therapie (Foto: pixelio.de/Hartmut910)

Vancouver (pte001/21.04.2017/06:00) Ein Medikament, das Forscher aus einem Malariaprotein entwickelt haben, stoppt das Tumorwachstum bei gegen Chemotherapie resistentem Blasenkrebs. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der University of British Columbia http://ubc.ca . Damit gibt es laut dem leitenden Forscher Mads Daugaard Hoffnung für Patienten, die nicht auf eine Standardbehandlung ansprechen. In der aktuellen Studie wurde erstmals der Einsatz von Malariaproteinen zur Behandlung von Krebs direkt in einem klinischen Kontext getestet.

Längere Überlebensdauer

Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass das Protein VAR2CSA auf eine ganze Reihe von Krebstumoren abzielen kann. Für die aktuelle Studie wurden sehr aggressive, vollständig gegen eine Chemotherapie resistente Tumore in die Blasen von Mäusen implantiert. Die Forscher testeten damit, ob das Malariaprotein Medikamente direkt in den Tumoren freisetzen kann. Es zeigte sich, dass die Tumore drastisch auf die Behandlung reagierten. 80 Prozent der behandelten Tiere waren nach 70 Tagen noch am Leben. Alle anderen Mäuse in drei verschiedenen Kontrollgruppen starben an den Folgen der Erkrankung.

Blasenkrebs ist der fünfhäufigste Krebs und gilt pro Patient in der Behandlung als der teuerste. Derzeit gibt es nur eine Art der Chemotherapie, die gegen invasiven Blasenkrebs hilft. In den vergangenen 20 Jahren hat es laut den Forschern nur wenige Fortschritte bei neuen Behandlungsansätzen gegeben. Daugaard zufolge gibt es derzeit keine Zweitlinientherapie.

Bindung an Zuckermolekül

In frühere Studien hatten Daugaard und sein Kollege Ali Salanti festgestellt, dass das Protein VAR2CSA eingesetzt werden kann, um Krebsmedikamente direkt zu Tumoren zu bringen. Das Protein bindet sich nämlich an ein Zuckermolekül an, das nur in Krebstumoren und der Plazenta von trächtigen Tieren vorkommt. Die aktuelle Studie weist nach, dass der gleiche Zucker auch bei Blasenkrebs vorhanden ist. Er kommt vor allem in jenen Tumoren gehäuft vor, die zuvor standardmäßig mit dem Chemotherapeutikum Cisplatin behandelt wurden.

In einem nächsten Schritt wollen die Forscher ein Verfahren für die Medikamentenkombination mit VAR2CSA entwickeln, das umfangreichere klinische Studien möglich macht. Für die Umsetzung dieses Projekts nutzen die beiden Forscher ihr Start-up VAR2 Pharmaceuticals http://var2pharmaceuticals.com .

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: bergmann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|