pte20170419033 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Elefantenbullen stehen auf unbekannte Weibchen

Forscher vermuten evolutionäre Anpassung zur Vermeidung von Inzucht


Elefantenbulle wird mit Playback konfrontiert (Foto: Anton Baotic, univie.ac.at)
Elefantenbulle wird mit Playback konfrontiert (Foto: Anton Baotic, univie.ac.at)

Wien (pte033/19.04.2017/12:30) Elefantenbullen finden die Laute unbekannter Artgenossinnen viel attraktiver und anziehender als jene von vertrauten Tieren. Möglicherweise ist das eine evolutionäre Anpassung, um Inzucht zu vermeiden, wie Forscher der Universität Wien http://univie.ac.at in ihrer aktuellen Studie vermuten.

Aufwendige Playback-Tests

Afrikanische Elefanten verfügen über ein flexibles Sozial- und Wanderverhalten. Um in Kontakt zu bleiben, produzieren die grauen Riesen sehr tiefe Laute, die teilweise unter der Hörschwelle des Menschen im sogenannten Infraschallbereich liegen. Mithilfe dieser Infraschalllaute, auch "Rumbles" genannt, können sich Elefanten über große Distanzen hinweg verständigen. Diese "geheime Sprache" bietet einen wichtigen Informations- und Kommunikationskanal für die sozial lebenden Dickhäuter.

Im Zuge von Playback-Experimenten haben die Forscher festgestellt, dass sich Bullen zum Lautsprecher drehten und sich diesem signifikant häufiger näherten, wenn Rumbles von fremden Elefantenkühen abgespielt wurden. Solche Verhaltensweisen werden generell als starke Präferenz gedeutet. "Unser Ergebnis deutet stark darauf hin, dass auch Männchen soziale Information aus Lauten beziehen. Weibchen tun dies vornehmlich, um sich mit ihren Herdenmitgliedern zu koordinieren und zu treffen. Männchen hingegen scheinen diese Fähigkeit primär zu nutzen, um potenzielle Partnerinnen zu finden", so Expertin Angela Stöger.

(Ende)
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