pte20170406001 Auto/Verkehr, Forschung/Entwicklung

Elektrischer Wind senkt Spritverbrauch von Trucks

Bremsende Luftwirbel werden mittels Elektroden effektiv ausgeschaltet


Julie Vernet befestigt einen Plasmaerzeuger an einem Lkw-Modell (Foto: kth.se)
Julie Vernet befestigt einen Plasmaerzeuger an einem Lkw-Modell (Foto: kth.se)

Stockholm (pte001/06.04.2017/06:00) Mit künstlich erzeugten Wirbeln lässt sich der Luftwiderstand von großen Lastkraftwagen um bis zu 20 Prozent verringern. Der Spritverbrauch reduziert sich dadurch um fünf Prozent. Bei einem Tagesverbrauch von einer Mio. Barrel in Europa, den USA und China sind das pro Jahr rund 50 Mrd. Liter Treibstoff. Das ist das Ergebnis von Forschungsarbeiten an der Königlichen Technischen Hochschule Stockholm (KTH) http://kth.se .

Laminare Strömung

Die Wand aus Luft, die der Lkw durchbricht, erzeugt oberhalb und seitlich der Fahrerkabine Luftwirbel. Diese breiten sich an der Oberfläche des Fahrzeugs bis zu Heck hin aus und hemmen den Vorwärtsdrang des Lkw. Ähnlich ist es bei Flugzeugen. Aus diesem Grund sind deren Flügel mit Wirbelbremsen ausgestattet, die deutlich zu sehen sind - im Gegensatz zu denen, die die Stockholmer den Lkw verpassen wollen.

Es sind Elektroden, zwischen denen eine hohe Spannung liegt. Diese erzeugen ein Plasma, das ist ein Gemisch aus positiv und negativ geladenen Atomteilchen, die sich wild durcheinander bewegen. Dadurch entsteht ein "elektrischen Wind", wie die Forscher das Ergebnis nennen, eine Luftströmung, die die Wirbel gewissermaßen wegpusten. Die Windmacher sind über den gesamten vorderen Bereich des Fahrzeugs verteilt. Das Ergebnis ist eine laminare Strömung, die über den hinteren Bereich des Fahrzeugs streicht. Dieser gleichmäßige Luftstrom ist keine Bremse.

Äußerst flache Geräte

Laut Projektleiterin Julie Vernet lässt sich die Stärke und Richtung des elektrischen Windes an die Fahrgeschwindigkeit anpassen. In jeder Fahrsituation wird genau die Luftströmung erzeugt, die die bremsenden Wirbel optimal bekämpft. Die Geräte, die den elektrischen Wind erzeugen, sind vollkommen flach. "Aus der Karosserie von Trucks dürfen schließlich keine scharfen Teile herausragen", sagt Henrik Alfredsson, Professor für Strömungsphysik an der KTH, der Vernets Arbeiten betreut. Erster Nutzer könnte Scania http://scania.com sein.



(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Wolfgang Kempkens
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: kempkens@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|