pte20170324012 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Irreversible Elektroporation: Chance bei Leberkrebs

Patienten leben nach der Behandlung im Schnitt länger als zwei Jahre


Irreversible Elektroporation: neue Hoffnung für Krebspatienten (Foto: ukr.de)
Irreversible Elektroporation: neue Hoffnung für Krebspatienten (Foto: ukr.de)

Regensburg (pte012/24.03.2017/10:30) Die Irreversible Elektroporation (IRE) eröffnet konservativ nicht mehr therapierbaren Leberkrebs-Patienten eine neue Option. Das Institut für Röntgendiagnostik des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) http://www.ukr.de hat zu diesem innovativen und schonenden Verfahren die bisher größte klinische Studie durchgeführt.

"Ergebnisse äußerst positiv"

71 des am UKR mit IRE behandelten Patienten wurden für die Studie über fünf Jahre beobachtet. Die Studie liefere "bedeutende Hinweise für die Wirkung der Methodik und kann so dazu beitragen, sie künftig mehr Patienten zugänglich zu machen", erläutert Christian Stroszczynski, Direktor des Instituts für Röntgendiagnostik des UKR.

Patienten lebten nach der Behandlung im Schnitt länger als zwei Jahre. Bei etwa 93 Prozent der einbezogenen Fälle konnte eine komplette Tumorentfernung innerhalb des sechswöchigen Nachbeobachtungszeitraums nachgewiesen werden. Lediglich ein Drittel der behandelten Patienten entwickelten Rezidive. "Den im Rahmen der Studie betrachteten Patienten wäre ohne die IRE keine kurative Therapieoption mehr zur Verfügung gestanden. In Hinblick darauf sind die Ergebnisse äußerst positiv zu werten", resümiert Studienleiter Philipp Wiggermann.

Impulse von bis zu 3.000 Volt

Die Irreversible Elektroporation ist minimalinvasiv und bekämpft Leberkrebszellen mit zielgerichteten Elektroimpulsen. Im Zentrum des Tumors werden hierfür perkutan über mehrere Sonden Elektroden platziert, deren Lage durch bildgebende Verfahren wie Sonografie oder CT kontrolliert wird. Sind die Elektroden an ihrem Platz, werden bis zu 80 Mal kurze, elektrische Impulse von bis zu 3.000 Volt abgegeben.

Durch das dadurch entstehende elektromagnetische Feld bilden sich Risse in der Membran der Leberkrebszellen, die zu einem geregelten Zelltod führen. Die Behandlung kann bis zu zweieinhalb Stunden dauern. Durch den Eingriff können Patienten bereits nach drei bis vier Tagen wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Ein weiterer Vorteil: Sollten innerhalb einer Behandlung nicht alle Leberkrebszellen zerstört worden sein, kann das Verfahren nach sechs bis acht Wochen wiederholt werden - eine große Hoffnung für betroffene Patienten.

(Ende)
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