pte20170227002 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Engagierte Gamer suchen keine Herausforderung

Neuer Matchmaking-Algorithmus verspricht mehr Kundenengagement


Gamer: Nicht alle sind gleich motivierbar (Foto: burnbless, flickr.com)
Gamer: Nicht alle sind gleich motivierbar (Foto: burnbless, flickr.com)

Ann Arbor (pte002/27.02.2017/06:05) Je nachdem, mit wie viel Einsatz Gamer ein Spiel zocken, motivieren sie unterschiedliche Dinge zum Weiterspielen. Das hat eine Studie von Forschern der Ross School of Business der University of Michigan http://michiganross.umich.edu ergeben. Gerade hochengagierte Spieler suchen demnach gar nicht die Herausforderung. Das Team hat aufgrund seiner Erkenntnisse einen neuen Matchmaking-Algorithmus entwickelt. Dieser verspricht mehr Kundenengagement, indem er drei Gamer-Typen eher das für sie richtige Erlebnis liefert.

Richtige Anreize für alle

Kundengagement ist ein Marketing-Schlagwort, das auch für die Games-Branche wichtig ist. Denn wer Spieler besser motiviert, kann auch mehr an ihnen verdienen. Um zu klären, wie Publisher die Bindung verbessern können, haben die Forscher Daten zum Spielverhalten von 1.309 Nutzern eines beliebten Shooters von Oktober 2011 bis März 2014 analysiert. Dabei haben sie festgestellt, dass es bei Gamern drei Grade des Engagements gibt und die Gruppen auf unterschiedliche Anreize reagieren, um sie weiter zu motivieren.

Ausgerechnet die am stärksten engagierten Spieler wollen gar nicht gefordert werden, sondern einfach viel erreichen (in Form von Rang und Punkten) und weiterhin dominieren. Am anderen Ende des Spektrums stehen wenig gebundene Gamer, für die sowohl die Herausforderung als auch Achievements mäßig wichtig sind. Die mittlere und zahlenmäßig größte Gruppe wiederum spricht auf beide Motivatoren stark an. "Die wollen spielen, um besser zu werden, nicht nur um höhere Ränge zu erreichen", meint der Marketing-Professor Puneet Manchanda.

Ansatz bindet Langzeit-Spieler

Das Team hat diese Erkenntnisse genutzt, um einen neuen Matchmaking-Algorithmus zu entwickeln. Dieser beachtet, wie intensiv Gamer zocken und was sie wahrscheinlich motiviert. "Der Schlüssel ist dabei, dass der Algorithmus skalierbar und schnell ist, da Entscheidungen in Sekunden getroffen, also Echtzeit, werden müssen", betont Studien-Koautor Stefanus Jasin. Ziel war es, Spielern dadurch ein Erlebnis zu bieten, dass sie letztlich besser bindet.

Das hat den Forschern zufolge gut funktioniert. Im Vergleich zum üblichen, zufälligen Matchmaking hat der Algorithmus die Kundenbindung um vier bis 7,8 Prozent gesteigert. Bei Spielern, die schon lange dabei waren, sei der Ansatz überdurchschnittlich wirksam, so Jasin. "Das ist besonders wichtig, weil das die Leute sind, die schwer zu halten sind." Das Team ist daher überzeugt, dass der Wechsel für Games-Publisher den Aufwand letztlich wert wäre.

(Ende)
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