pte20170215015 Forschung/Entwicklung, Technologie/Digitalisierung

Virtual-Reality-System simuliert Wind und Wetter

"Ambiotherm"-Aufsteckmodule sollen Erfahrung realistischer machen


Aufsteckmodule:
Aufsteckmodule: "Ambiotherm" macht Wind und Sonne spürbar (Foto: nus.edu.sg)

Singapur (pte015/15.02.2017/11:30) Forscher der National University of Singapore (NUS) http://nus.edu.sg haben ein System für Virtual-Reality-Headsets (VR) entwickelt, das die User-Erfahrung realistischer macht. Über "Ambiotherm"-Aufsteckmodule lassen sich VR-Brillen wie Samsungs Gear VR oder Oculus Rift so umrüsten, dass deren Träger reale Wetterbedingungen nachempfinden. Bewegt sich der User beispielsweise durch eine virtuelle Wüstenlandschaft, bekommt dieser auch die brütende Hitze der Wüstensonne zu spüren.

Zwei Komponenten verbaut

"Wenn es darum geht, die echte Welt zu ersetzen, sind optische Eindrücke und akustische Wahrnehmungen am leichtesten zu simulieren. Die Simulation von anderen menschlichen Sinnen ist aber schon wesentlich schwieriger", zitiert der "NewScientist" NUS-Projektleiter Nimesha Ranasinghe, Post-doc-Student am Department of Electrical and Computer Engineering. Mit Ambiotherm habe man nun aber einen interessanten Weg gefunden, auch diese Herausforderung auf einfache und möglichst praktische Weise zu lösen.

"Ambiotherm besteht aus zwei Komponenten, die sich an jedem normalen VR-Headset montieren lassen", erklärt Ranasinghe. Das erste ist ein Windmodul, das aus zwei Ventilatoren besteht und mithilfe eines Clips auf der Unterseite der VR-Brille befestigt werden kann. "Damit können wir den Wind simulieren, der Ihnen ums Gesicht bläst, wenn Sie zum Beispiel mit den Skiern einen Berg hinunterrasen." Das zweite sei ein Temperatur-Modul, das der Nutzer in seinem Genick trägt. "Auf diese Weise lässt sich etwa die unerbittliche Hitze simulieren, die jemand ertragen muss, wenn er durch die Wüste wandert und die Sonne auf ihn herunterbrennt", so Ranasinghe.

"Digitaler Lutscher" für Geschmack

Für das Team rund um den Computeringenieur ist Ambiotherm aber nur ein weiterer Schritt zur Erreichung des Ziels, die Nutzererfahrung von VR-Anwendungen so real wie möglich zu gestalten. Schon im vergangenen Jahr hatte Ranasinghe gemeinsam mit seinen Kollegen ein interessantes Konzept für einen "digitalen Lutscher" vorgestellt, der es Usern ermöglichen soll, beim Verzehr von virtuellem Essen oder Getränken auch einen echten Geschmack auf der Zunge zu registrieren.

"Indem wir VR-Anwendungen realistischer gestalten, erhöhen wir auch ihren potenziellen Nutzen", ist Ranasinghe überzeugt, der Ambiotherm erstmals im Mai im Rahmen der Conference on Human Factors in Computing Systems http://chi2017.acm.org in Colorado der Öffentlichkeit präsentieren wird. "Als nächsten Schritt wollen wir auch Gerüche und Vibrationen in die VR-Erfahrung integrieren", so der Wissenschaftler.



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