pte20170111002 Forschung/Entwicklung, Medien/Kommunikation

Schlechtes Gewissen hilft Internetsüchtigen

Neues Behandlungsmodell setzt auf unangenehme Gefühlszustände


Computer: Sucht mit neuem Modell bekämpfen (Christoph Scholz/pixelio.de)
Computer: Sucht mit neuem Modell bekämpfen (Christoph Scholz/pixelio.de)

New York (pte002/11.01.2017/06:00) Das Steigern der kognitiven Dissonanz, also ein unangenehmer Gefühlszustand, kann Internetsüchtigen dabei helfen, ihre Sucht in den Griff zu bekommen und die Nutzung von Technologie deutlich zu reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Binghamton University http://binghamton.edu in New York.

Richtiges Maß lernen

Das größte Problem an Internetsucht ist laut den Forschern, dass die meisten Betroffenen die Sucht selbst gar nicht wirklich wahrnehmen und auch die Zeit, die mit Technologie verbracht wird, insgesamt nicht auffällt. "Dissonanz ist das, an dem wir arbeiten müssen und auch das, was wir ebenso dafür brauchen, um Nutzern dabei zu helfen, ihr Handeln limitierend zu kontrollieren", so Isaac Vaghefi von der Bingham University.

"Wir haben viele Nutzer, die sagen, dass sie wissen, dass sie das Internet zu oft nutzen, aber jeder um sie herum benutzt es ja ebenfalls sehr oft. Wir müssen die negativen Konsequenzen hervorheben. Gewisse Mittel können wir nutzen, die ihnen die negativen Auswirkungen zeigen, sodass die Nutzer diese Konsequenzen auch verstehen. Wenn Menschen diese negativen Aspekte sehen, werden sie daran arbeiten wollen und motiviert sein, ihre Selbstkontrolle auszubauen", so Vaghefi.

Tests mit 226 Studenten

In einem Test des Modells wurden Daten von 226 Studenten der Binghamton University gesammelt. Dabei spielte es eine Rolle, wie sehr die Hochschüler beabsichtigten, ihre Aktivitäten in sozialen Netzwerken einzuschränken oder gänzlich einzustellen. Die Ergebnisse des ersten praktischen Tests des Modells zeigen, dass das Aufmerksam-Machen auf die Sucht, speziell aber auf die dadurch verursachten privaten, sozialen und akademischen Konsequenzen, die kognitive Dissonanz über das eigene Verhalten verstärkt hat. Der Drang, aufzuhören, ist dadurch stärker geworden.

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