pte20161102003 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

"Predator" entlarvt kriminelle Webseiten rechtzeitig

Tool fokussiert auf verdächtige Verhaltensweisen von Domain-Käufern


Tastatur: Webseiten aufgespürt (Foto: pixelio.de/Alexander Klaus)
Tastatur: Webseiten aufgespürt (Foto: pixelio.de/Alexander Klaus)

Princeton/Mülheim an der Ruhr (pte003/02.11.2016/06:10) Forscher der Princeton University http://princeton.edu haben mit "Predator" ein Hightech-Tool entwickelt, das schädliche Webseiten aufspürt, bevor diese Schaden anrichten. Die Software unterscheidet zwischen legitimen und arglistigen Domain-Käufern. Damit werden Betrügereien sowie die Verbreitung von Malware im Internet bekämpft. Das System konzentriert sich auf Verhaltensweisen der Käufer, die von der Norm abweichen.

Zusätzliche Instanz sinnvoll

"Die Idee, der Registrierung neuer Domains eine zusätzliche Instanz hinzuzufügen, welche automatisch über die Intention des Domain-Käufers entscheidet, klingt auf den ersten Blick sehr interessant und ehrgeizig", erklärt Maik Dahles von useful-IT http://useful-it.com gegenüber pressetext. Hierfür müssten allerdings alle Hoster und Domain-Händler an einem Strang ziehen und das System global "per default" einsetzen. "Sollte es Stellen geben, bei denen man seine Webseiten ohne diesen Predator-PreCheck registrieren kann, werden die Kriminellen dies schnell erkennen und entsprechend handeln", warnt der Experte.

"Sollte sich das System bewähren und sich die 'false-positive'-Entscheidungen im erträglichen Rahmen bewegen, könnte es ein interessanter Weg sein, dem betrügerischen Treiben im Internet wenigstens ein paar Steine in den Weg zu legen", schildert Dahles. Gänzlich unterbinden können werde man es aber nie - aber je mehr solcher Kontrollinstanzen etabliert würden, umso aufwendiger und uninteressanter sei das Ganze. "Alles in allem ein ambitioniertes Ziel - bleibt abzuwarten, ob die zuständigen Stellen diesen Schritt im Sinne aller Internet-Nutzer gemeinsam gehen werden", resümiert der Fachmann.

Indizien verraten Kriminelle

Laut den Wissenschaftlern neigen die Käufer schädlicher Webseiten dazu, mehrere Domains auf einmal zu registrieren oder Mengenrabatte in Anspruch zu nehmen. Dadurch können sie ihre Seiten abrupt wechseln, wenn diese auf die schwarze Liste gesetzt werden. Ein weiteres Indiz für kriminelle Machenschaften ist das Verwenden mehrerer Seiten, deren Namen sich nur geringfügig oder durch vertauschte Wortfolgen unterscheiden.

Mithilfe dieses Verfahrens haben die Forscher täglich über 80.000 neue Domains überprüft und jene identifiziert, die potenziell Schäden verursachen. So hat Predator 70 Prozent der verdächtigen Webseiten entlarvt, als diese registriert worden sind. Das System ist nicht nur für herkömmlichen Internet-User, sondern auch von Domain-Blacklist-Services sowie Verkäufern von Webseiten von Nutzen. "Prinzipiell müssen alle Stellen, die Domains zum Verkauf und zur Miete anbieten, dieses System einsetzen und weiter voranbringen. Hier dürfen keine Lücken entstehen, die von Domain-Käufern mit kriminellen Absichten, frei nach dem Motto 'Wenn nicht hier, dann eben woanders' ausgenutzt werden könnten", führt Dahles aus.

(Ende)
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