pts20160927030 Umwelt/Energie, Sport/Events

Europa ist nicht mehr Nummer 1 bei erneuerbaren Energien

WindEurope macht beim Branchenevent in Hamburg auf dringende Weichenstellungen aufmerksam


Hamburg (pts030/27.09.2016/12:40) Heute wurde das weltweit größte Branchenevent der Windenergie in Hamburg eröffnet. "Europa ist weit entfernt davon, die Nummer 1 bei erneuerbaren Energien zu sein", stellt Giles Dickson, Geschäftsführer von WindEurope dem europäischen Windenergie Verband fest und fordert eine ambitionierte europäische Politik aus Klimaschutz- und Wirtschaftsperspektive ein.

Von 27. bis 29. September findet in Hamburg das weltweit größte und bedeutendste Branchenevent der Windenergie statt. Alle wichtigen Player der Windbranche treffen sich beim WindEurope Summit und bei der Wind Energy Hamburg, der Konferenz und Leitmesse der Branche. Sie weisen darauf hin, dass die Windbranche auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten kann, wenn die Rahmenbedingungen dies zulassen.

EU ist von der Vorreiterrolle bei erneuerbaren Energien weit entfernt

"Europa ist weit davon entfernt, die Nummer 1 bei erneuerbaren Energien zu sein", bemerkt Dickson und setzt fort: "China schlägt Europa in der installierten Leistung und im jährlichen Ausbauvolumen, Indien bei den politischen Zielsetzungen und die USA im technischen Bereich, besonders bei der Netzintegration von Windenergie. Europa hat noch immer eine wettbewerbsfähige Windindustrie und exportiert Windkraftanlagen in alle Welt. Aber wir werden diese Wettbewerbsfähigkeit verlieren, wenn wir keinen starken Heimmarkt haben."

Und genau dieser beginnt immer mehr zu verschwinden. Der Ausbau in Europa konzentriert sich nur mehr auf wenige Länder. Im ersten Halbjahr 2016 ist der Windkraftausbau um 9 Prozent zurückgegangen. "Die Hälfte des Windkraftausbaus passiert in Deutschland, aber hier sinken die Ausbauzahlen bereits. Großbritannien hat die Bremse beim Ausbau von Windrädern an Land gezogen, Spanien verharrt im Ausbaustillstand und viele zentral- und osteuropäische Staaten sind zur 'No-Go-Zone' für Windkraftinvestitionen geworden", bemerkt Dickson und ergänzt: "Es müsste nicht so sein, denn Energiewende heißt in den Ausbau erneuerbarer Energien zu investieren. Die Windenergie ist nicht nur erneuerbar, sondern die billigste Technologie der modernen Kraftwerksgeneration. Sie ist zunehmend flexibel und schnell zu errichten."

Die Energiewende möglich machen

Im Flagship Report 'Make Transition Work' listet WindEurope jene Schlüsselbereiche auf, die für ein Gelingen der Energiewende und dem Wiedererlagen der Vorreiterrolle bei den erneuerbaren Energien von Bedeutung sind. "Erstens müssen die erneuerbaren Ziele bis 2030 angehoben werden. Zweitens muss die Innovation vorangetrieben werden und das Energiesystem umgebaut werden, um es fit für die Integration der erneuerbaren Energien zu machen. Drittens braucht der Strommarkt dringende Reformschritte, damit Investitionen in erneuerbare Energien überhaupt möglich sind. Und schließlich muss die Elektrifizierung beim Heizen, Kühlen und im Transportbereich vorangetrieben werden, um die europäischen Klima- und Energieziele erreichen zu können."

Österreichische Hausaufgaben

Österreich ist im Reformstau stecken geblieben. Allein eine kleine Ökostromnovelle könnte im Windenergiebereich durch sichere Bedingungen für bereits bewilligte Projekte sofort Investitionen von 1,2 Mrd. Euro auslösen, 4.600 Personen beschäftigen und 2,6 Prozent des Stromverbrauchs in Österreich zur Verfügung stellen.

(Ende)
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