pte20160630039 Unternehmen/Wirtschaft, Auto/Verkehr

Leoni zieht Reißleine und setzt 1.100 Mitarbeiter frei

Aderlass in Mexiko, China sowie CEE - In Deutschland 70 Jobs betroffen


Kabel: Leoni-Management zieht Konsequenzen (Foto: leoni.de)
Kabel: Leoni-Management zieht Konsequenzen (Foto: leoni.de)

Nürnberg/München (pte039/30.06.2016/13:48) Der mittelfränkische Kabelspezialist Leoni http://leoni.de zieht bei seiner kriselnden Bordnetzsparte die Reißleine und streicht dort weltweit 1.100 Jobs. Wie das in Nürnberg beheimatete Unternehmen heute, Donnerstag, bekannt gegeben hat, soll von den umfassenden Stellenstreichungen vor allem die Verwaltung betroffen sein, auch am Standort Deutschland müssen 70 Mitarbeiter gehen.

Verwaltung wird verschlankt

Der Schwerpunkt der aktuellen Einsparungsmaßnahmen trifft vor allem die Beschäftigten der Niederlassungen in Mexiko, China und Osteuropa, so ein Leoni-Sprecher. Der Rotstift würde vor allem in der Verwaltung sowie im Personalwesen, aber auch beim Einkauf, der Logistik und der Produktionsplanung angesetzt, nicht jedoch in der Fertigung selbst. Die Umsetzung erfolge zum Teil über betriebsbedingte Kündigungen sowie über Aufhebungsverträge.

Auch wenn der angekündigte Jobabbau Leoni 2016 eigenen Angaben nach rund 25 Mio. Euro kosten wird, werde die Produktivität langfristig dauerhaft ansteigen - erste Erfolge erhofft sich das Management bereits ab dem Jahr 2018. Der Effekt der Maßnahmen soll jährlich rund 30 Mio. Euro ausmachen. Ob das allerdings dazu führen wird, dass der Gewinn bereits im kommenden Jahr wie beabsichtigt bereits wieder steigt, bleibt abzuwarten. Für 2016 ist jedenfalls erst einmal ein signifikanter Rückgang angekündigt.

Viele Probleme hausgemacht

Laut Analysten sind die Probleme der Nürnberger mit ihrer Bordnetzsparte, die rund 60 Prozent zum Gesamtumsatz beiträgt, hausgemacht. Vor allem konnten die Aufträge in Rumänien nicht bewältigt werden. Der Bedarf an tausenden neuen Mitarbeitern kam dem Konzern auch wegen vergleichsweise hoher Lohnforderungen teuer zu stehen. Die daraus resultierenden hohen Kosten gingen zulasten des Gewinns. Umstrukturierungen und eine Vereinfachung der Produktion sowie Einsparungen bei den Personalkosten sollen es nun richten.

(Ende)
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