pte20160504001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Gehirn verbindet Zeitempfinden mit Motorik

Beschleunigte Reaktion bei Begleitung durch Körperbewegungen


Laufen: Mensch lässt hierbei Vergangenheit hinter sich (Foto: pixelio.de, Lupo)
Laufen: Mensch lässt hierbei Vergangenheit hinter sich (Foto: pixelio.de, Lupo)

Mailand (pte001/04.05.2016/06:00) Präzise chronische Koordinaten im menschlichen Umfeld haben einen Einfluss auf die zeitliche Wahrnehmung des Gehirns. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher am Dipartimento di Psicologia der Università Milano-Bicocca http://www.unimib.it .

Ausgangspunkt der Untersuchung war eine aus 19 Probanden bestehende Personengruppe, die mit verbundenen Augen auf chronologische Begriffe wie "gestern" und "morgen" reagieren sollte. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Reaktion schneller stattfand, wenn sie von einer Beinbewegung begleitet war. Beim Begriff "gestern" wurde das rechte Bein einen Schritt zurück und beim Begriff "morgen" einen Schritt nach vorne bewegt.

Schritte vor und zurück

"Mithilfe eines optoelektronsichen Systems hochauflösender Kameras und einiger am Körper der Probanden angebrachter Marker konnten wir die genaue Dynamik des Gangs analysieren", so Projektleiter Luca Rinaldi. Dabei ergab sich, dass beim Zurückschreiten 229 Milllisekunden weniger und beim Schritt nach vorne 183 Millisekunden weniger gebraucht wurden.

Abstrakte Vorgänge wie der Ablauf der Zeit werden vom Gehirn mit sensorisch-motorischen Erfahrungen assoziiert. "Wenn wir laufen, lassen wir sozusagen die Vergangenheit hinter uns", sagt Rinaldi. Die Studie wurde mit der McGill University http://mcgill.ca in Quebec durchgeführt. Einzelheiten sind in der Fachzeitschrift "Cortex" unter dem Titel "Walking on a Mental Time Line: Temporal Processing Affects Step Movements along the Sagittal Space" nachgelesen werden.

(Ende)
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