pte20160429002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Demenz: Höheres Risiko bei Hautkrankheit Rosazea

Daten aus Dänemark analysiert - Ältere Patienten mit Alzheimer betroffen


Alte Hand: Rosazea erhöht Demenzrisiko (Foto: pixelio.de, Karin Bangwa)
Alte Hand: Rosazea erhöht Demenzrisiko (Foto: pixelio.de, Karin Bangwa)

Kopenhagen (pte002/29.04.2016/06:00) Patienten mit der Hautkrankheit Rosazea verfügen über ein erhöhtes Demenzrisiko. Das gilt vor allem bei Alzheimer, wie eine Studie der Kobenhavns Universitet http://ku.dk gezeigt hat. Das Risiko war bei älteren Patienten und solchen, bei denen Rosazea im Krankenhaus durch einen Dermatologen diagnostiziert wurde, am größten.

559.718 Personen untersucht

Bei Rosazea handelt es sich um eine chronische Entzündungskrankheit der Haut, die durch eine erhöhte Expression bestimmter Proteine charakterisiert ist. Dazu gehören Matrix-Metalloproteinasen und antimikrobielle Peptide, die auch bei verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und anderen Demenzformen eine Rolle spielen. Das Team um Alexander Egeberg untersuchte diesen Zusammenhang jetzt in dänischen Bevölkerungsregistern. Dabei wurden die Daten von 559.718 Personen über 18 Jahren für den Zeitraum 1997 bis 2012 ausgewertet.

Zu den analysierten Daten gehörten auch 82.439 Patienten mit Rosazea. Bis Ende 2012 wurde beobachtet, ob es zu einem Umzug, einer Demenzdiagnose, einem Todesfall kam. 99.040 Personen erkrankten an einer Demenz. Bei 29.193 handelte es sich um Alzheimer. Nach Berücksichtigung anderer Einflussfaktoren ergab sich, dass das Demenzrisiko bei Patienten mit dieser Hautkrankheit um sieben Prozent und das Alzheimerrisiko um 25 Prozent erhöht war. Frauen waren bei Alzheimer mit 28 Prozent stärker betroffen als Männer mit 16 Prozent.

Zusammenhang naheliegend

Wurde das Alter zu Beginn der Studie berücksichtigt, war das Alzheimerrisko nur bei Personen über 60 Jahren deutlich erhöht. Das Risiko steigerte sich hier um 20 Prozent. Wurde die Analyse auf jene Patienten beschränkt, deren Rosazea im Krankenhaus durch einen Dermatologen diagnostiziert wurde, lag die Erhöhung des Krankheitsrisikos bei Demenz bei 42 Prozent und bei Alzheimer bei 92 Prozent.

Laut Egeberg leidet eine Gruppe von Patienten unter starken neurologischen Symptomen wie Brennen, stechenden Schmerzen in der Haut, Migräne und neuropsychiatrischen Symptomen. Damit liege ein Zusammenhang zwischen Rosazea und heurologischen Erkrankungen nahe. Es gebe immer mehr Hinweise, dass diese Krankheit bei Parkinson aber auch bei Alzheimer eine Rolle spiele. Der genaue Zusammenhang ist derzeit jedoch noch nicht erforscht.

(Ende)
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