pts20160217020 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

FH-Forschungsprojekt hilft länderübergreifend Barrieren zu überwinden

FH Technikum Wien fördert leistbare Unterstützungstechnologien auf Open-Source-Basis


Wien (pts020/17.02.2016/14:35) - Bisher profitierten Menschen in Kenia, Zimbabwe, Nepal und Mazedonien
- Technik als Beitrag zur Bewusstseinsbildung in anderen Kulturen

Assistive Technologien unterstützen Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen. Sie ermöglichen ihnen Zugang zu IT-Systemen, Kommunikation mit ihrer Umgebung und somit eine Teilhabe an der Gesellschaft. Die FH Technikum Wien macht diese Technologien im Rahmen des von der Stadt Wien geförderten Projektes AsTeRICS Academy http://www.asterics-academy.net Menschen über Österreichs Grenzen hinweg zugänglich.

Der Fokus liegt auf Open-Source-basierten Lösungen, die im Alltag und bei der Nutzung digitaler Medien unterstützen können. Workshops und internationale Vernetzungsinitiativen bringen diese flexiblen und kostengünstigen Technologien verschiedenen Zielgruppen näher. Bislang haben bereits mehr als 200 Personen an solchen Workshops teilgenommen bzw. die Lösungen getestet und mitentwickelt, unter anderem in Mazedonien, Kenia, Zimbabwe und Nepal.

Leistbares Toolkit

Zu den am Technikum entwickelten Tools gehört die sogenannte Flipmouse. Dieses Eingabesystem ermöglicht, den Mauscursor eines Computers oder Smartphones mithilfe kleinster Bewegungen der Finger oder der Lippen zu steuern. Das AsTeRICS-Toolkit enthält darüber hinaus auch viele andere nützliche Werkzeuge und Funktionen, die teils an der FH, teils von anderen Akteuren der internationalen Community entwickelt wurden. Es geht also nicht um ein Produkt, das vom Technikum verkauft wird, sondern um Bausätze, Testgeräte und Baupläne. Diese werden Partnern oder Technikinteressierten vor Ort zur Verfügung gestellt. Somit können die Technologien auch in Ländern mit niedrigem Grundeinkommen eingesetzt, nachgebaut und adaptiert werden.

Bausteine zur Bewusstseinsbildung

Vor-Ort-Besuche des Projektteams haben sich als wichtige Impulsgeber für weitere Entwicklungen erweisen. In Zimbabwe wird derzeit etwa daran gearbeitet, die Flipmouse in Zukunft selbstständig zu produzieren. Hier ist neben der Universität in Harare die international tätige NGO World Links involviert. Teils geht es aber auch um die grundlegende Akzeptanz von Menschen mit Einschränkungen innerhalb der Gesellschaft: "In afrikanischen Gesellschaften ist die Integration von behinderten Menschen teilweise noch sehr problematisch", erklärt Projektleiter Christoph Veigl von der FH Technikum Wien. "Ein Kind mit Behinderung gilt manchmal als Schande und die Bereitschaft, das Kind zu unterstützen, ist niedrig. Hier geht es auch um Bewusstseinsbildung, zu der wir mit unseren Lösungen beitragen möchten."

Gebündelte Kompetenz

Das von der Stadt Wien geförderte MA23 Projekt 14-02 AsTeRICS Academy for Cross-Cultural Education and Research in Assistive Technology startete im Jahr 2013 und baut auf die Erfahrungen und Erkenntnisse aus mehreren bisherigen geförderten Projekten auf. Das fünfköpfige Projektteam, angesiedelt am Institut für Embedded Systems der FH Technikum Wien, arbeitet an der Weiterentwicklung von Assistiven Technologien, vor allem aber an ihrer Verbreitung im Rahmen von internationalen Workshops und Lehre an der FH.

Im Juli 2015 wurde in diesem Zusammenhang die erste AsTeRICS Academy International Summer School an der FH Technikum Wien organisiert. 30 Studierende aus 13 Ländern konnten sich in einer spannenden Projektwoche Wissen über verschiedene Bereiche der Assistierenden Technologien aneignen und vom Erfahrungsschatz zahlreicher internationaler Gastvortragender profitieren. Diesen Juli wird es eine Neuauflage geben.

Die FH entwickelt sich mehr und mehr zu einem regionalen Zentrum für das Thema Unterstützungstechnologien: Vergangenen Herbst startete der Bachelor-Studiengang Smart Homes und Assistive Technologien http://www.technikum-wien.at/bsa - eine bisher einzigartige akademische Ausbildung, welche sowohl die Entwicklung von Technologien als auch deren Anwendung von und mit Menschen mit speziellen Bedürfnissen als zentrale Inhalte vermittelt. Das Angebot wird sehr gut angenommen.

Fachhochschule Technikum Wien

Mit bisher mehr als 9.000 AbsolventInnen und 4.000 Studierenden ist die Fachhochschule Technikum Wien Österreichs einzige rein technische FH. Das Studienangebot umfasst aktuell 12 Bachelor- und 17 Master-Studiengänge sowie vier Master-Lehrgänge, die in Vollzeit, berufsbegleitend und/oder als Fernstudium angeboten werden. Die FH Technikum Wien wurde 1994 gegründet und erhielt im Jahr 2000 als erste Wiener Einrichtung Fachhochschulstatus. Seit 2012 ist sie Mitglied der European University Association (EUA). Sie ist ein Netzwerkpartner des FEEI - Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie. http://www.technikum-wien.at

(Ende)
Aussender: FH Technikum Wien, Marketing und Kommunikation
Ansprechpartner: Jürgen Leidinger
Tel.: +43 1 333 40 77-454
E-Mail: juergen.leidinger@technikum-wien.at
Website: www.technikum-wien.at
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