pte20160209004 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Entlassung nach "Afrikaner sind die Schlimmsten"

Angestellte reden nach Kundengespräch aus Versehen auf Mailbox


Halfords Autocentre: Rassistische Nachricht (Foto: halfordsautocentres.com)
Halfords Autocentre: Rassistische Nachricht (Foto: halfordsautocentres.com)

Essex/Innsbruck (pte004/09.02.2016/06:15) Die britische Autowerkstätte Halfords Autocentre http://halfordsautocentres.com hat mit einem Rasissmus-Skandal landesweit für Aufsehen gesorgt. Der Grund: Zwei Angestellte wurden aufgrund eines unverschämten Kommentars auf der Sprachbox eines Kunden entlassen. "Afrikaner sind die Schlimmsten, wenn es um Geld geht", lautet die Nachricht. Dem Unternehmen zufolge gibt es eine Null-Toleranz-Politik, was rassistische Verhaltensweisen gegenüber Kunden anbelangt.

Nachname als "Auslöser"

Die zwei Mitarbeiter hatten nach einem Kundengespräch vergessen, den Hörer aufzulegen. Dadurch sprachen sie versehentlich auf die Mailbox eines 20-jährigen Wirtschaftsstudenten, dessen vermeintlicher "Fehler" darin bestand, einen afrikanischen Nachnamen zu besitzen. Nachdem der Kunde einem kostenlosen Auto-Check zustimmte, begannen die Angestellten über diesen herzuziehen. Ein weiteres Statement der Mitarbeiter: "Hierbei handelt es sich um jene Sorte von Menschen, die für eine Rolle Toilettenpapier zu Aldi fahren würden."

Das Opfer schildert gegenüber "The Mirror", die Nachricht fassungslos angehört zu haben. "Etwas umsonst zu bekommen, ist alles, was diese Leute wollen", behaupteten die inzwischen Ex-Mitarbeiter zudem. Die weibliche Angestellte fügt schlussendlich noch hinzu: "Mein Freund hasst Afrikaner." Schon in der Vergangenheit hatte der Kunde das Gefühl, von den Halfords-Angestellten wegen seiner Herkunft stigmatisiert zu werden.

Entschädigung angeboten

Der 20-Jährige berichtet, anschließend in der Filiale erschienen zu sein, um die Mitarbeiter zur rede zu stellen. Die beiden waren sofort geständig, wodurch dem Mann ein kostenloser Auto-Service sowie neue Reifen als Kompensation angeboten wurden. "Wir haben uns vorbehaltlos beim Kunden entschuldigt und Schritte ergriffen, um zu zeigen, dass dieser einzelne Zwischenfall in unserem Unternehmen völlig unakzeptabel ist", versichert Halfords.

"Die sich rasant entwickelnde Globalisierung stellt alle Unternehmen besonders im Umgang mit fremden Kulturen vor riesige Herausforderungen. Mitarbeiter sind plötzlich mit immer mehr unterschiedlichen Wertehaltungen von Kunden sowie Kollegen konfrontiert und wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen", erklärt Trainer und Speaker Christian Oberleiter vom Institut für Angewandte Kreativität http://christian-oberleiter.com gegenüber pressetext. Verstärkt werde dieser Effekt durch die vermehrte Verlagerung der Kommunikation über die sozialen Medien.

"Der Umstand, einem Menschen nicht mehr physisch gegenüberzustehen, senkt bei vielen die Hemmschwelle für Beleidigungen und respektlose Aussagen", erklärt der Experte. Im Fall vom Halfords beziehe sich der Eigentümer auf die Wertehaltung in seinem Unternehmen, welche durch die Handlungen der Angestellten klar missachtet wurde. "Werte sind etwas sehr Fundamentales für jedes Unternehmen wie auch für Menschen. Denn daraus leiten sich alle Tätigkeiten und Handlungen ab", erläutert Oberleiter. Es sei wichtig, umgehend zu handeln.

(Ende)
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