pte20151125002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Uni-Stress macht Hautprobleme wahrscheinlicher

Forscher finden immerhin heraus: Nicht mehr Pickel bei Belastung


Hautproblem: Das könnte am Stress liegen (Foto: Erich Ferdinand, flickr.com)
Hautproblem: Das könnte am Stress liegen (Foto: Erich Ferdinand, flickr.com)

Philadelphia (pte002/25.11.2015/06:05) Der Stress an der Universität begünstigt Hautprobleme, so Forscher der Temple University http://temple.edu . Studienteilnehmer, die sich selbst stärker gestresst fühlten, haben dabei auch deutlich eher über diverse Hautkrankheiten von Juckreiz über Haarausfall bis zu zwanghaftem Nägelbeißen geklagt. Allerdings gibt es auch Ausnahmen. Ausgerechnet Pickel, einer der gefürchtetsten Soziallebens-Killer im Studentenzeiten, werden der Studie zufolge durch psychische Belastung doch nicht mehr.

Überblick statt Mythen

Stress ist schlecht für die Haut. Darauf haben laut Gil Yosopovitch, Leiter des Temple Itch Centers http://bit.ly/1Hk1v5j, schon in der Vergangenheit verschiedene Studien hingedeutet. Doch beruhten diese oft auf Anekdoten oder kleinen Stichproben, oder sie haben nur eine Krankheit untersucht, so der Mediziner. Um endlich einen echten Überblick zu bekommen, hat Yosopovitchs Team im Wintersemester 2014 insgesamt 5.000 Studenten zu einer Online-Umfrage geladen und konnte letztlich 422 Antworten in der Studie berücksichtigen. Dabei wurde verglichen, ob Studenten kaum, mäßig und sehr gestresst sind und welche Hautprobleme auftreten.

Die für Studenten gute Nachricht ist, dass neben Pickeln offenbar auch Warzen und diverse Ausschläge im Gesicht bei mehr Stress nicht öfter auftreten. Bei diversen anderen Hautproblemen besteht jedoch ein klarer Zusammenhang. Wer mehr psychischen Druck verspürt, leidet deutlich eher an Juckreiz, Haarausfall, schuppender Haut und Hyperhidrose, also übermäßigem Schwitzen. Zudem tendieren gestresste Studenten viel eher zu zwanghaftem Nägelbeißen oder der sogenannten Trichotillomanie, bei der sich Betroffene selbst die Haare ausreißen.

Psycho-Dermatologie

Obwohl die in der Fachzeitschrift "Acta Dermato-Venereologica" veröffentlichte Studie mit einer geringen Respondentenzahl zu kämpfen hat und die Teilnehmer nicht medizinisch untersucht wurden, hält Yosipovitch die Ergebnisse doch für praxisrelevant im Umgang mit jungen Patienten. "Sie unterstreichen die Notwendigkeit, dass Dermatologen diese Patienten nach dem gefühlten Stress-Level befragen", so der Mediziner. Er betont zudem, dass bei stark gestressten Patienten mit Hautproblemen nicht-pharmakologische Therapien in Erwägung zu ziehen seien.

(Ende)
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