pte20151012018 Medien/Kommunikation, Medizin/Wellness

London eröffnet erstes Zentrum für kranke Gamer

NHS verzeichnet deutlichen Anstieg von Menschen mit Suchtproblemen


Shooter: Notorische Spieler kommen in Behandlung (Foto: Bernd Kasper/pixelio.de)
Shooter: Notorische Spieler kommen in Behandlung (Foto: Bernd Kasper/pixelio.de)

London (pte018/12.10.2015/13:30) Der britische National Health Service (NHS) http://nhs.uk kämpft seit Wochen mit einem starken Anstieg von Computerspiel-Süchtigen und hat nun erstmals in London ein Zentrum zur Behandlung der krankhaften Gamer eröffnet. Die Lage ist ernst, rangiert diese Erkrankung doch auf Augenhöhe mit der Sucht nach Einkäufen oder dem zwanghaften Konsum von Pornos.

Spiele so schlimm wie Drogen

Laut Experten ist die Therapierung der zumeist jungen Betroffenen nahezu deckungsgleich mit der von Alkoholismus oder Drogenabhängigkeit ausgelösten Fälle. "Die NHS muss sicherstellen, nur die Personen zu behandeln, bei denen die Risiken sehr groß sind und nicht das Budget zu verschwenden", erklärt Co-Direktor Roger Goss vor dem Hintergrund der Kostenexplosion.

Im Westen Londons wurde unlängst das "Centre for Compulsive and Addictive Behaviours" errichtet, um Patienten von ihrer Sucht nach Spielen wie "World of Warcraft", "Gran Turismo" oder "League of Legends" zu befreien. Ärzte warnen, dass die Auswirkungen einer Sucht nach Videospielen oder Social Media genauso zerstörerisch sein kann wie Fälle von Alkoholismus oder starkem Drogenmissbrauch.

Rechtzeitige Therapie wichtig

Von 100 Patienten, die gegenwärtig in Fulham behandelt werden, haben 39 eine Pornosucht. Neun weitere Menschen mit Behandlungsbedarf befinden sich derzeit noch auf einer Warteliste der Einrichtung. Obwohl der NHS bereits seit einiger Zeit rote Zahlen schreibt, werden jetzt verstärkt Patienten mit neuartigen Suchtbildern behandelt.

Laut Experten ist die Behandlung zu einem frühen Zeitpunkt eine sinnvolle Lösung, um Langzeitbehandlungen zu vermeiden. 2014 überschritten die NHS-Ausgaben das Budget um etwa 820 Mio. Pfund (etwa 1,1 Mrd. Euro). In diesem Jahr werden aller Voraussicht nach bis zu zwei Mio. Pfund an Zusatzkosten mehr erwartet.

(Ende)
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