pte20150904001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Leukämie: Diabetes-Medikament als neuer Ansatz

Erste Testergebnisse mit Pioglitazon sehr vielversprechend verlaufen


Bluttest: Hoffnung auf neue Therapie keimt (Foto: pixelio.de/Jörg Brinckheger)
Bluttest: Hoffnung auf neue Therapie keimt (Foto: pixelio.de/Jörg Brinckheger)

Paris (pte001/04.09.2015/06:00) Ein Medikament, das zur Behandlung von Diabetes eingesetzt wird, könnte laut einer in "Nature" http://nature.com veröffentlichten Studie auch bei Blutkrebs wirksam sein. Ein internationales Wissenschaftlerteam hat das Präparat bereits Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) zusätzlich zur Standardbehandlung verabreicht. Bei Patienten, die mit der Kombinationstherapie behandelt wurden, war die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie länger ohne Symptome blieben.

600 Fälle pro Jahr in Großbritannien

Bei CML handelt es sich um eine seltene Form von Blutkrebs. Allein in Großbritannien erhalten jedes Jahr rund 600 Personen diese Diagnose. Obwohl es eine ganze Reihe wirksamer Behandlungsmöglichkeiten gibt, kann nicht jedem Patienten geholfen werden. Zusätzlich kommt es immer wieder zu Resistenzen gegen die Behandlung.

Für die Studie verabreichte das Team um Philippe Leboulch von der Université de Paris http://www.paris-sorbonne.fr eine Kombination des Diabetesmedikaments Pioglitazon und die Standardbehandlung 24 Patienten, deren Krankheit trotz der normalen Behandlung bestehen blieb. Nach einem Jahr erreichten über 50 Prozent eine Remission. Die ersten drei Patienten, die das Medikament erhielten, erkrankten in den folgenden fünf Jahren nicht mehr an Krebs.

CML schädigt Immunsystem immens

Die Wissenschaftler hoffen, dass dieser neue Behandlungsansatz bei ähnlichen Krebserkrankungen ebenfalls wirksam sein wird. Bei Patienten mit unbehandelter CML kommt es zur übermäßigen Bildung von abnormalen weißen Blutkörperchen. Im Laufe der Zeit kann ihre Anzahl die der normalen weißen und roten Blutkörperchen sowie der Blutplättchen übersteigen. Damit wird es für die Betroffenen schwerer, eine Abwehr gegen Infektionen zu bilden. Bei manchen Patienten kommt es zusätzlich leichter zu Blutungen.

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