pte20150903004 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

US-Zeitungen: Rekordtief bei Redakteuren erreicht

Geringste gemessene Mitarbeiterzahl seit Beginn der Aufzeichnungen


"New York Times": für viele ein Vorbild (Foto: flickr.com/Torrenegra)

New York (pte004/03.09.2015/06:15) Die US-Zeitungslandschaft hat weiterhin mit schwierigen Zeiten zu kämpfen. Der zunehmende wirtschaftliche Druck, der auf den Blättern lastet, drückt sich nicht zuletzt auch in einer stetig schrumpfenden Mitarbeitschaft aus. Diese Entwicklung bestätigt ein aktueller Bericht der American Society of News Editors http://asne.org .

Aus dem Bericht geht hervor, dass die Zahl der Nachrichtenredakteure in den USA im Jahr 2014 ein absolutes Rekordtief erreicht hat. Mit insgesamt 32.900 Personen waren nämlich noch nie so wenig Angestellte in den News Rooms des Landes beschäftigt wie im Vorjahr - das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1978.

Mut zum Experimentieren

"Was die Situation der Zeitungslandschaft betrifft, stellen sich in den USA dieselben Herausforderungen dar wie hierzulande. Auch in Deutschland hat der Siegeszug des Internet den wirtschaftlichen Druck auf die Verlage erhöht und zu einem Rückgang der gedruckten Auflage geführt", erklärt Holger Kansky, Referent im Bereich Multimedia beim Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) http://bdzv.de , im Gespräch mit pressetext. Letztere sei bei den US-Kollegen aber deutlich früher losgegangen und größer ausgefallen. "Das erklärt sich durch die starken Unterschiede in der Zeitungslandschaft, die in den USA von einigen wenigen Medienkonzernen dominiert wird und die bei uns eher mittelständisch geprägt ist", so Kansky.

Dem rückläufigen Printgeschäft würden die Verlagshäuser durchweg mit einer hohen Experimentierfreudigkeit im digitalen Bereich begegnen. "Der digitale Sektor ist zwar noch nicht soweit, die Verluste im Printbereich ausgleichen zu können. Die Verlage haben hier aber schon viel Mut bewiesen und viele innovative Produkte und Geschäftsmodelle an den Start gebracht", betont Kansky. Doch eines steht für den BDZV-Experten fest: "Wohin die Entwicklung auch geht, die journalistische Qualität muss aufrecht erhalten bleiben. Das bedeutet auch, dass nicht am Personal gespart werden darf."

Vorreiter "New York Times"

Wie man als Zeitung auch im Internetzeitalter wirtschaftlich erfolgreich bleiben kann, zeigt einmal mehr das Beispiel "New York Times" (NYT). Die Zeitung mit dem größten redaktionellen Mitarbeiterstab der USA hat gerade bekannt gegeben, die magische Marke von einer Mio. digitalen Abonnementen geknackt zu haben. "Das ist ein wichtiger Meilenstein in unserem digitalen Geschäft", freut sich NYT-CEO Mark Thomson. Keine andere Nachrichtenorganisation habe das bislang erreicht.

"Auch die deutschen Zeitungen schauen sehr genau in Richtung USA, um zu sehen, wie die großen Leitmedien mit den Veränderungen in den Nutzergewohnheiten umgehen. Die NYT war dabei immer schon einer der großen Vorreiter im digitalen Sektor und wird deshalb besonders genau beobachtet", meint Kansky abschließend.

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