pte20150722012 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Mehrheit der Deutschen gegen Windkraft im Wald

Aussterben seltener Arten befürchtet - Erhalt von Biodiversität wichtig


Windkraft im Wald: für viele Deutsche ein No-Go (Foto: pixelio.de/Rudolpho Duba)
Windkraft im Wald: für viele Deutsche ein No-Go (Foto: pixelio.de/Rudolpho Duba)

Hamburg (pte012/22.07.2015/11:30) Windkraft im Wald kommt für die Mehrheit der Deutschen nicht infrage. Ganze 79 Prozent lehnen diesbezügliche Vorhaben zur regenerativen Energiegewinnung ab, wie eine Emnid-Umfrage im Auftrag der Deutschen Wildtier Stiftung http://deutschewildtierstiftung.de ergeben hat. Nur elf Prozent akzeptieren, dass für zusätzliche Windkraftanlagen auch Waldgebiete verschwinden oder zerschnitten werden.

"Eindimensionale Klimapolitik"

"Windkraft um jeden Preis kann nicht das Ergebnis der Energiewende sein. Die Menschen in Deutschland wollen nicht, dass der Wald einer eindimensionalen Klimapolitik geopfert wird", verdeutlicht Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. Laut Umfrage sind sowohl Biodiversität als auch der Erhalt von Waldgebieten den Menschen wichtig.

65 Prozent der Befragten betonen, dass im Zweifelsfall der Schutz von Vögeln und anderen Tieren Vorrang vor dem Bau von neuen Windkraftanlagen haben sollte. "Die Öffnung des Waldes als Standort für Windenergieanlagen führt zur Gefährdung seltener Arten", warnt der Stiftungsvorstand - und verweist auf die bereits heute schon sichtbaren Folgen.

240.000 tote Fledermäuse im Jahr

Laut Angaben der Deutschen Wildtier Stiftung fallen allein in Deutschland Jahr für Jahr bis zu 240.000 Fledermäuse modernen Windkraftanlagen zum Opfer. Sie können zwar den Rotoren auch im Dunkeln ausweichen, aber im Unterdruck auf der Rückseite der Anlagen platzen ihre Lungen. Die meisten heimischen Fledermausarten stehen auf der Roten Liste.

Sensibel reagieren auch Vögel, wie der Schreiadler, der Rotmilan und der Schwarzstorch. So halbierte sich beispielsweise der Brutbestand des Schwarzstorchs am Vogelsberg (Hessen) nach dem Bau von 125 Windkraftanlagen binnen sechs Jahren. Schwarzstörche sind sehr störempfindlich. Viele Greifvögel hingegen sterben durch Kollisionen mit den Rotorblättern.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Florian Fügemann
Tel.: +43-1-81140-313
E-Mail: fuegemann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|