pte20150703008 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Riechtest diagnostiziert Autismus bei Kindern

Betroffene Heranwachsende reagieren auf Gestank überhaupt nicht


Nase: Riechtest weist Autismus in zehn Minuten nach (Foto: pixelio.de, TKJ1966)
Nase: Riechtest weist Autismus in zehn Minuten nach (Foto: pixelio.de, TKJ1966)

Rehovot (pte008/03.07.2015/10:30) Die Art und Weise, wie Kinder verschiedene Gerüche riechen, liefert laut dem Weizmann Institute of Science http://weizmann.ac.il die Grundlage für einen neuen Autismus-Test. Die meisten Menschen verbringen mehr Zeit damit, an dem wunderbaren Geruch eines Rosenstraußes zu riechen als zum Beispiel beim Gestank von verdorbenem Fisch. Die in "Current Biology" http://cell.com/current-biology veröffentlichten Ergebnisse der Tests mit 36 Kindern zeigen, dass es diesen Unterschied bei Autismus nicht zu geben scheint.

Verändertes Atmungsmuster

Verhalten, soziale Interaktionen und die Fähigkeit zu kommunizieren, werden durch Autismus beeinflusst. Weltweit ist rund eines von 160 Kindern betroffen. Häufig dauert bis zur Diagnose zwei Jahre. Die Kinder waren Teil eines zehnminütigen Experiments. Eine rote Sonde setzte entweder angenehme oder unangenehme Gerüche im Inneren der Nase frei, die grüne Sonde zeichnete dabei Veränderungen im Atmungsmuster auf.

Kinder verändern die Intensität des Schnupperns bei Gerüchen. Laut Liron Rozenkrantz, eine Autorin, kam es bei Kindern mit Autismus zu keiner Veränderung. "Sie reagierten gleich, egal ob es sich um den Geruch von Shampoo oder den von verdorbenem Fisch handelte." In einem nächsten Schritt entwickelten die Forscher ein Computerprogramm, dass Autismus bei dieser Kindergruppe mit einer Genauigkeit von 81 Prozent nachweisen konnte. Es zeigte sich auch, dass unangenehme Gerüche von schwerer erkrankten Kindern länger eingeatmet wurden.

Fragen zum Alter bleiben offen

Je früher Autismus diagnostiziert wird, desto eher kommt die Verhaltenstherapie zum Einsatz. Laut den Wissenschaftlern liegt der Vorteil eines derartigen Tests darin, dass er nicht darauf beruht, dass das Kind bereits in der Lage ist, zu kommunizieren. Daher könnte er bereits sehr früh eingesetzt werden. Rozenkrantz nach muss jedoch vor dem Einsatz bei der Diagnose erforscht werden, ab welchem Alter Kinder allgemein Reaktionen auf Gerüche entwickeln.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Michaela Monschein
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: monschein@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|