pte20150326002 Produkte/Innovationen

Nanopartikel konservieren Lebensmittel und Kunst

Kostengünstig optimierte Kunststoffpackungen und Lacke als Schutz


Pralinen: Luftdicht verpackt halten sie länger (Foto: pixelio.de/FotoHiero)
Pralinen: Luftdicht verpackt halten sie länger (Foto: pixelio.de/FotoHiero)

Mailand (pte002/26.03.2015/06:00) Ein kostengünstiges Verfahren könnte sowohl Nahrungsmittel haltbarer machen, als auch Kunstwerke vor dem Verfall schützen. Dazu setzt das Start-up Graftonica, das vor kurzem an der Mailänder Universität Milano-Bicocca http://unimib.it gegründet wurde, Nanopartikel in Verbindung mit einem chemischen Zusatzstoff ein, die in Kunststofffolien und Lacke eingearbeitet werden können. Das innovative Verfahren dient der besseren Konservierung von Lebensmitteln und antiken Gemälden.

"Leider haben Nanopartikel die unangenehme Eigenschaft, sich zu aggregieren und damit ihre besonderen Eigenschaften zu verlieren", erklärt Graftonica-Geschäftsführer Alberto Bianchi. Das von ihm entwickelte Additiv ist aber in der Lage, diese gewissermaßen zu verkapseln und somit die Klumpenbildung zu verhindern. Vorerst die wichtigste Zielgruppe der Entdeckung ist die Lebensmittelbranche. In Kunststoffverpackungen eingearbeitet, liefern die Nanopartikel einen wirksamen Schutz gegen UV-Strahlung und das Eindringen von Sauerstoff.

Kunst und Elektronikbranche profitieren ebenfalls

"Aus Titanoxid bestehende Nanopartikel sind für das bloße Auge unsichtbar", erläutert Geschäftspartner und Miterfinder Roberto Simonutti einen Zusatznutzen. Dieser Vorteil kann in nicht-invasiver Weise zur Konservierung antiker Gemälde genutzt werden. Als konkretes Beispiel nennt er die Kunstwerke von Van Gogh. Eine niederländische Studie hat gezeigt, dass die von dem berühmten Maler verwendeten Rotpigmente infolge von Licht- und Kohlenstoffeinwirkungen ins Graue oder Weiße wechseln. Dem kann mit einem Nanopartikel-Lack vorgebeugt werden.

Ein Gebiet, in der mit Nanopartikeln angereicherte Kunststoffe ebenfalls zur Anwendung kommen könnten, ist die Elektronikbranche. Mit Kunststoff vermischt, erhalten die Nanopartikel nämlich mechanische, elektrische und magnetische Eigenschaften, wie sie sonst nur bei anderen Grundstoffen zu finden sind - damit kommt Plastik künftig für industrielle Anwendungen in Betracht, die bislang nur Metall und Keramik vorbehalten waren.

"Nanopartikel erhöhen die Wärmedispersion, was beispielsweise zum Schutz vor Überhitzung bei elektronischen Geräten wie Computern und Handys genutzt werden könnte", erläutert Bianchi. Außerdem verbessern sie die elektrische Leitfähigkeit. Diesbezüglich besteht bereits ein Geschäftskontakt mit einer Firma, die Antennen für WLAN-Geräte herstellt.

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