pte20150325017 Medien/Kommunikation, Handel/Dienstleistungen

Video-Streams: Krieg zwischen TV- und Web-Firmen

"HBO Now" lockt mit Billig-Tarifen und Apple-Partnerschaft


Erfolgreich: HBO punktet mit Hit-Serien wie ''Game of Thrones'' (Foto: hbo.com)
Erfolgreich: HBO punktet mit Hit-Serien wie ''Game of Thrones'' (Foto: hbo.com)

Los Angeles (pte017/25.03.2015/13:30) Wenn es um die Vorherrschaft am boomenden Markt für Online-Video-Streams geht, ist ein regelrechter Krieg zwischen traditionellen TV- und neueren Internetanbietern entflammt. Während Web-Größen wie Netflix, Amazon oder Hulu eher aus dem Fernsehbereich kommende Unternehmen wie HBO und CBS in den letzten Jahren zunehmend unter Druck setzen konnten, scheint sich nun das Blatt wieder zu wenden. Ausschlaggebend hierfür sind neue Services wie "HBO Now" http://order.hbonow.com , das Serien- und Film-Fans zumindest in den USA schon bald mit günstigen Abo-Tarifen locken soll und als Kooperationspartner sogar Apple mit an Bord hat.

Web und TV vermischen sich

"In einer Welt, in der HBO, CBS und andere großen TV-Player versuchen, im Internet Fuß zu fassen, schaut es fast so aus, als würden alle Unternehmen aus dem Netz wieder zurück auf den Fernsehbildschirm drängen", zitiert die New York Times den Medienanalysten Kannan Venkateshwar von Barclays http://barclays.com . Der Experte sieht einen besonders starken Trend zur Konvergenz: "Beide Welten - Web und TV - vermischen sich zunehmend miteinander."

Bei etablierten Internetgrößen wie Netflix sieht man dem neuerlichen Angriff vonseiten der TV-Programmanbieter aber offensichtlich eher gelassen entgegen. "Wir sehen den Vorstoß von HBO in das Streaming-Geschäft weniger als Bedrohung und mehr als Bestätigung unserer eigenen Online-Philosophie", betont Netflix-Sprecherin Anne Marie Squeo. "Viele Leute werden sich bei mehr als einem Anbieter anmelden - genauso, wie sie das auch mit Apps auf ihrem Handy oder mit Magazin-Abos tun", gibt sich Squeo überzeugt.

Unterschiedliche Aspekte

Wirtschaftlich gesehen sind bei dem beinharten Konkurrenzkampf zwischen TV- und Internetkonzernen aber eine Reihe von unterschiedlichen Aspekten zu beachten. So ist zwar Netflix im Durchschnitt in zwei von fünf US-amerikanischen Haushalten zu finden und somit die klare Nummer eins in Sachen Video-Streaming. Was die Profitabilität betrifft, ist aber HBO klar überlegen, weil es weltweit gesehen deutlich mehr Abonnenten aufweisen kann: Beim Fernsehanbieter sind es 114 Mio. User, bei Netflix lediglich rund 44 Mio.

Wie das Rennen um die Vorherrschaft im Streaming-Geschäft ausgehen wird, lässt sich im Moment nicht sagen. Experten gehen aber davon aus, dass "HBO Now" eine Nutzerschaft von bis zu zehn Mio. Kunden in den USA erreichen könnte, die zwar über einen Internetanschluss im Haus, aber über keine Kabel- oder Satelliten-TV-Anbindung verfügen. Gut die Hälfte davon könnte laut ihrer Einschätzung auch einen zweiten Streaming-Anbieter wie Netflix abonniert haben.

(Ende)
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