pte20150302001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Gehirn reagiert schneller auf Tiere als auf Objekte

Unbewusste Wahrnehmung - Ursachen tief in Entstehungsgeschichte


Raubkatze: Menschen reagieren auf Tiere schneller (Foto: pöixelio.de, FotoHiero)
Raubkatze: Menschen reagieren auf Tiere schneller (Foto: pöixelio.de, FotoHiero)

Mailand (pte001/02.03.2015/06:00) Das menschliche Gehirn kann Tiere deutlich schneller wahrnehmen als leblose Gegenstände. Zu diesem Schluss kommt das zum Nationalen Forschungsrat gehörende Istituto di Bioimmagini e Fisiologia Molecolari http://www.ibfm.cnr.it in einer neuen Analyse zur Reaktionsfähigkeit. "Das menschliche Gehirn unterscheidet Tiere auf Anhieb von unbeweglichen Objekten, wobei dies unabhängig vom Willen oder von den jeweiligen äußeren Umständen geschieht", so Projektleiter Alberto Zani.

Völlig automatisches Reagieren

Diese neue Erkenntnis geht aller Voraussicht nach auf die Entstehungsgeschichte des Menschen zurück, als es wichtig war, das Herannahen wilder Tiere vorzeitig zu entdecken und sich möglichst schnell in Sicherheit zu bringen. Die Wahrnehmung erfolgt gleichermaßen automatisch, ohne dass es dem Betreffenden überhaupt bewusst wird.

Anhand einer aus Schülern zusammengesetzten Testgruppe zeigte sich, dass Tiere eine schnellere Reaktion des Gehirns mit einem höheren biolelektrischen Potenzial als leblose Gegenstände erzeugen. Die dazugehörigen Messungen ergaben einen Durchschnittswert von 564 Millisekunden im Gegensatz zu den Objekttests, bei denen es 626 Millisekunden waren.

Erklärung für Verhalten von Kinder

Lebewesen mit Augen, Maul und Läufen, so die Schlussfolgerung der Experten, haben einen größeren Erinnerungswert als leblose Objekte. "Die außerordentlich schnelle Wahrnehmung und Erkennung von Tieren liefert auch eine Erklärung dafür, warum Kleinkinder regelmäßig nicht nur sehr stark auf lebende Tiere, sondern auch auf Tierdarstellungen oder -persönlichkeiten in Zeichentrickfilmen reagieren", so Zani.

Die multidisziplinäre Forschungsarbeit ist in enger Zusammenarbeit mit dem Milan Center for Neuroscience an der Università Milano Bicocca http://www.unimib.it durchgeführt worden. Einzlheiten sind im Fachblatt "Biological Psychology" http://journals.elsevier.com nachlesbar.

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