pts20150226014 Produkte/Innovationen, Politik/Recht

Schweiz mit weniger Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt


Logo Europäisches Patentamt (Foto: Europäisches Patentamt)
Logo Europäisches Patentamt (Foto: Europäisches Patentamt)

Brüssel/München (pts014/26.02.2015/10:30) *Patentanmeldungen insgesamt beim Europäischen Patentamt (EPA) erreichen 2014 weitere Rekordmarke

*Samsung 2014 erneut grösster Anmelder, Philips neue No. 2 beim EPA

*Schweizer Anmeldungen sinken zweites Jahr in Folge

*Niederlande (3.) überholen Schweiz (4.) im europäischen Länderranking

*Schweiz wieder mit den meisten Patentanmeldungen pro Einwohner

*ABB an der Spitze der Anmelder aus der Schweiz

*Mit ETH, Uni Zürich und EPFL drei Hochschulen unter den Schweizer Top 25

*EPA Präsident Benoît Battistelli: "Europa festigt seinen Rang als Technologie- und Innovationsstandort von globaler Bedeutung."

Die Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt (EPA) haben 2014 mit 274 000 einen neuen Rekordwert erreicht. Das Anmeldeaufkommen übertraf die Vorjahresmarke von 266 000 um 3,1%. Die Anmeldungen aus der Schweiz gingen das zweite Jahr in Folge zurück und sanken um 3,1% auf 7 900 (2013: -2%). Die Schweiz fällt damit von Platz 3 auf Platz 4 in Europa, hinter Deutschland, Frankreich und die Niederlande und von Platz 7 auf Platz 8 weltweit.

Die Schweiz bleibt jedoch das patentaktivste Land der Welt und ist mit durchschnittlich 848 europäischen Patentanmeldungen pro Million Einwohner (2013: 832) weiterhin die Nr. 1, mit grossem Abstand vor Finnland (416), den Niederlanden (406), Schweden (395), Dänemark (354) und Deutschland (316). Der EU-28 Durchschnittswert lag 2014 bei 131 Anmeldungen pro eine Million Einwohner.

"Die Nachfrage nach Patentschutz in Europa ist nunmehr im fünften Jahr hintereinander gestiegen", sagte EPA-Präsident Benot Battistelli. "Dies zeigt, dass Europa seine Schlüsselrolle als Technologie- und Innovationsstandort für Unternehmen aus aller Welt weiter festigt. Das wachsende Volumen an Patentanmeldungen aus europäischen Staaten unterstreicht die herausragende Bedeutung patentintensiver Technologien für die europäische Wirtschaft: Sie stärken Europas Wettbewerbsfähigkeit, seine Wirtschaftskraft und schaffen Arbeitsplätze."

ABB, Nestlé, Alstom an der Spitze der Schweizer Patentanmelder

Der grösste Schweizer Patentanmelder beim EPA war wie im Vorjahr ABB (450 Anmeldungen), gefolgt von Nestlé (442), Alstom (408), Roche (357) und Novartis (323). Unter den Top 25 Schweizer Anmeldern waren auch drei Universitäten: die ETH Zürich (66), die École polytechnique fédérale de Lausanne (46) und die Universität Zürich (43).

Sehr stark in Erscheinung traten Schweizer Firmen in der Messtechnik (10% aller Patentanmeldungen aus der Schweiz, im Vorjahr 9%), der organischen Chemie (8%), bei elektrischen Apparaten und Maschinen (7%), in der Medizintechnik (7%) und bei pharmazeutischen Produkten (6%). Im Bereich der Energietechnik war ABB hinter Philips, Siemens und LG der viertgrösste Anmelder im vergangenen Jahr. Novartis war die Nr. 1 weltweit bei Patentanmeldungen im Bereich pharmazeutische Produkte (vor Sanofi und Merck&Co.), und Roche die Nr. 2 in der Biotechnologie. Auf dem Gebiet organische Chemie belegten Novartis Platz 4 und Roche Platz 5.

Europa mit differenziertem Bild auf Länderebene

Das Plus von 1,2% an Patentanmeldungen aus den 38 Mitgliedstaaten der Europäischen Patentorganisation spiegelt sich auf Länderebene in regionalen Unterschieden wider: Grosse Zuwächse gegenüber dem Vorjahr konnten vor allem die Niederlande (+9,1%), Grossbritannien (+4,8%) und Frankreich (+4%) verbuchen. Eine stabile Entwicklung verzeichneten Dänemark (+2%), Belgien (+1,8%), Italien (+0,5%), Schweden (0%) und Deutschland (-0,8%). Ein im Vergleich zum Vorjahr geringeres Anmeldeaufkommen zeigten neben der Schweiz auch Finnland (-9,3%) und Spanien (-2,1%). Die USA vergrösserten ihr Anmeldevolumen mit 6,8% im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Mit einem Plus von 18,2% konnte China die Zahl seiner Anmeldungen erneut stark erhöhen. Südkorea setzte hingegen das Anmeldewachstum langsamer fort (+2,3%), während Japan auch einen Rückgang der Anmeldungen (-4,4%) verzeichnete.

Samsung behauptet Spitzenposition

Mit fünf Unternehmen konnten europäische Firmen ihre Präsenz im Ranking der 10 anmeldestärksten Firmen behaupten: Philips rückte auf den zweiten Rang vor, gefolgt von Siemens (3), BASF (6), Robert Bosch (8) und Ericsson (9). An erster Stelle befand sich wie in den Vorjahren Samsung mit 2 539 Anmeldungen. Mit LG (4.) gehört ein weiteres koreanisches Unternehmen zur Spitzengruppe. Huawei aus China rückte von Platz 11 im Vorjahr auf Platz 5 vor. Die beiden US-Unternehmen Qualcomm (7) und Intel (10) komplettierten die Riege der zehn größten Anmelder.

Wie eine Analyse zeigt, stammten 2014 rund 30% der Anmeldungen von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Dies unterstreicht die wichtige Rolle des EPA als Dienstleister für kleinere Unternehmen. Nach den Ergebnissen der Analyse waren 6% der Anmelder Forschungsinstitute beziehungsweise Universitäten. Der Anteil der größeren Unternehmen lag bei 64%.

Pressekontakt:
Europäisches Patentamt
Rainer Osterwalder
Pressesprecher
Tel.: +49 89 23 99 1820
Mobil: +49 163 8399 527
E-Mail: rosterwalder@epo.org

Über das EPA
Das Europäische Patentamt (EPA) ist mit rund 7 000 Mitarbeitern eine der größten europäischen Einrichtungen des öffentlichen Dienstes. Der Hauptsitz ist in München; Niederlassungen gibt es in Berlin, Brüssel, Den Haag und Wien. Das EPA wurde gegründet, um die Zusammenarbeit europäischer Staaten im Patentwesen zu fördern. Über das zentrale Erteilungsverfahren beim EPA können Erfinder mittels einer einzigen europäischen Patentanmeldung Patentschutz in einigen oder allen EPA-Mitgliedsstaaten erlangen.

(Ende)
Aussender: Europäisches Patentamt
Ansprechpartner: Axel J. Schafmeister, Shepard Fox Communications GmbH
Tel.: +41 44 252 07 08
E-Mail: axel.schafmeister@shepard-fox.com
Website: www.shepard-fox.com
|