pte20140403003 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Vitamin D schützt vor Krebs und Herzleiden

Vorsicht: Keine positive Wirkung bei Pillenpräparaten gefunden


''Wundermittel'': Vitamin D in Pillenform (Foto: flickr.com/SuperFantastic)
''Wundermittel'': Vitamin D in Pillenform (Foto: flickr.com/SuperFantastic)

Rotterdam/Stanford (pte003/03.04.2014/06:10) Menschen mit niedrigen Vitamin-D-Werten müssen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit rechnen, an Krebs und anderen schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen wie Herzleiden zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kommen zwei große Meta-Studien, die zusammengenommen Daten von mehr als einer Mio. Menschen analysiert haben. Die Resultate lassen vermuten, dass der Gehalt des "Sonnen-Vitamins" im Blut tatsächlich als eine Art "Barometer für den allgemeinen Gesundheitszustand" interpretiert werden kann. Doch Vorsicht: Ein hoher Vitamin-D-Level kann zwar vor Krankheiten schützen. Bei entsprechenden Präparaten in Pillenform konnte allerdings keine derartige positive Wirkung nachgewiesen werden.

"Vitamin D hilft dem Körper Kalzium aufzunehmen und ist ein wichtiger Teil des Immunsystems", zitiert die New York Times den Co-Autor einer der Studien, Oscar H. Franco, Professor für Präventivmedizin am Erasmus University Medical Center http://www.erasmusmc.nl in Rotterdam. "Die Rezeptoren für diesen Stoff und andere ähnliche Enzyme finden sich in allen Zellen und Geweben des Körpers", erklärt der Experte. Dieser Umstand lege die Vermutung nahe, dass Vitamin D für eine ganze Reihe physiologischer Funktionen geradezu unverzichtbar sei. "Es hat sowohl Effekte auf der genetischen Ebene als auch auf die kardiovaskuläre Gesundheit und den Knochenzustand", ist Franco überzeugt.

"Überzeugende Beweise"

Wie der Mediziner und sein internationales Team in der aktuellen Ausgabe des British Medical Journal http://bmj.com berichten, hat die Auswertung des umfassenden Datenmaterials "überzeugende Beweise" dafür geliefert, dass Vitamin D tatsächlich als Schutz vor schweren Krankheiten fungieren kann. Dies wird von den Forschern auch an konkreten Zahlen festgemacht: So weisen Erwachsene mit niedrigeren Vitamin-D-Werten im Durchschnitt ein um 35 Prozent höheres Risiko auf, an den Folgen einer Herzerkrankung zu sterben. Auch in Bezug auf einen möglichen Tod durch Krebs ließ sich ein um 14 Prozent erhöhtes Gefahrenpotenzial feststellen.

"Ein hoher Vitamin-D-Level kann zwar vor Diabetes, Schlaganfällen oder Bluthochdruck schützen", heißt es in dem Bericht: "Trotz allem, was wir herausgefunden haben, können wir aber keinen großflächigen Einsatz entsprechender Supplementierung empfehlen." Keines der zu Tage geförderten Untersuchungsergebnisse habe in irgendeiner Form einen überzeugenden Beleg für eine positive Wirkung von Vitamin-D-Pillen erbringen können. "Anstelle der Pillen sollten die Leute ihre Werte lieber mithilfe einer passenden Diät oder einer 30-Minuten-Dosis Sonne pro Tag auffüllen", rät Franco.

Wundermittel mit Risiken

Wenn es um die gesundheitliche Schutzwirkung von Vitamin D und den dazugehörigen Supplementprodukten geht, ist in den vergangenen Jahren ein regelrechter Hype entstanden. Doch während die Substanz von Einigen bereits als "wahres Wundermittel" in den Himmel gelobt wird, geben sich Andere diesbezüglich eher skeptisch (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20131206017/ ). Fest steht, dass vor allem die Einnahme in Pillenform bei einer Überdosierung auch ernste Negativfolgen für die Betroffenen haben kann. So können etwa nach langfristiger und exzessiver Aufnahme Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durst sowie Kopfschmerzen und Depressionen auftreten.

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