pte20130716003 Unternehmen/Wirtschaft, Auto/Verkehr

USA: Neue Car-Sharing-App erzürnt Taxifahrer

Billige Mitfahrgelegenheit in LA - Sicherheitsbedenken zu Geschäftsidee


Pinker Bart: sie nimmt Passanten mit (Foto: flickr/lizasperling)
Pinker Bart: sie nimmt Passanten mit (Foto: flickr/lizasperling)

Los Angeles (pte003/16.07.2013/06:10) Im städtischen Verkehr von Los Angeles sorgt eine neue Geschäftsidee für viel Aufsehen und Ärger bei Taxifahrern. Gemeint sind Car-Sharing-Applikationen, mit denen via Smartphone ein privates "Taxi" zum Mitfahren gerufen werden kann. Der Preis liegt meist rund 20 Prozent unter jenem für lizenzierte Taxifahrten. Aufgrund des Drucks vonseiten der Vereinigung der Taxifahrer hat die Stadtverwaltung nun die insgesamt drei App-Anbieter dazu aufgefordert, ihren Dienst unverzüglich einzustellen. Lyft, Uber und Sidecar - so deren Namen - wehren sich allerdings dagegen und verweisen auf Abkommen mit dem Bundesstaat, die ihnen ihre Tätigkeit in ganz Kalifornien erlauben.

Pinker Mustache-Bart

Private Autofahrer, die etwa über Lyft http://lyft.me ihre Dienste anbieten, sind leicht erkennbar. Sie tragen einen pinken Mustache-Bart auf dem Lüftungsgitter des Motors. Wie viel ein Fahrgast die Fahrt wert ist, entscheidet er selbst. Von der freiwilligen Spende gehen in der Regel 80 Prozent an den Fahrer selbst und die restlichen 20 Prozent bekommt Lyft.

Doch nicht jeder in der Stadtverwaltung von LA steht der Idee skeptisch gegenüber. Im Rathaus sehen nicht wenige darin auch ein probates Mittel, um die verkehrsgeplagte Stadt ein wenig zu entlasten und vor dem Hintergrund des schlechten öffentlichen Verkehrsnetzes Leute davon abzuhalten, sich alkoholisiert hinter das Steuer zu setzen.

Kriminalität macht Sorgen

Während die Applikationen vor allem bei den jüngeren Menschen immer besser ankommen, stöhnen die Taxi-Firmen unter zurückgehenden Umsätzen. Sie rücken beim Kampf gegen Lyft und Co den Sicherheitsaspekt in den Mittelpunkt - nicht ohne Grund angesichts der hohen Kriminalitätsrate in Los Angeles.

"Bevor Sicherheits-Abtrennungen eingeführt wurden, gab es alle 18 Monate einen Mord an einem Taxifahrer", gibt Tom Drischler, Verwaltungsleiter der städtischen Taxis, zu bedenken. Er mache sich ernsthaft Sorgen um die Fahrer dieser Firmen. Von Befürwortern dieser Services hört man hingegen, dass es Spaß mache, unterschiedliche Leute kennenzulernen und gleichzeitig die Stadt zu entdecken.

(Ende)
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