ptp20130516013 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Verbraucher achten bei Wahl des Girokontos zu wenig auf Dispo

BergMedia.net: Risiko zusätzlicher Kosten wird unterschätzt


Das Sparpotential beim Dispo ist hoch! (BergMedia.net)
Das Sparpotential beim Dispo ist hoch! (BergMedia.net)

Trier (ptp013/16.05.2013/10:30) BergMedia.net informiert: Bei der Suche nach einem Girokonto können Verbraucher zwischen sehr vielen Anbietern wählen. Girokonten bieten den Kunden die Möglichkeit, den bargeldlosen Zahlungsverkehr einfach und komfortabel zu handhaben. Bankgeschäfte können heute bei allen Anbietern bequem online geführt werden, unabhängig davon, ob der Kunde eine Filialbank oder eine Direktbank ausgewählt hat. Spielt es da überhaupt eine Rolle, welchen Anbieter man wählt, wenn Service und Leistungsumfang eigentlich bei allen Anbietern vergleichbar und auch gut sind?

Die Kosten machen den Unterschied!

Die Angebote der Banken unterscheiden sich voneinander. Manche bieten eine Kreditkarte als Bestandteil des Girokontos oder es gibt zusätzlich ein Depot oder ein Tagesgeldkonto inklusive. Weitere Unterschiede gibt es in Bezug auf die Bargeldversorgung oder bei den Rabattsystemen. Das sind Details, die eine Rolle bei der Wahl des Anbieters spielen können. Letztendlich sind es aber die Kosten, die den wirklichen Unterschied ausmachen. Die Kontoführungsgebühren können im Jahr mit bis zu 100 Euro zubuche schlagen, wenn neben der monatlichen Gebühr auch noch Gebühren für Überweisungen und andere Kontenbewegungen gezahlt werden müssen.

Wer die Branche schon langfristig beobachtet, der kennt den Trend, dass immer mehr Anbieter die potentiellen Kunden mit kostenlosen Girokonten umwerben. Das sind in der Regel die Direktbanken, die aufgrund ihrer schlanken Strukturen, den Kunden attraktivere Angebote machen können, als die alteingesessenen Filialbanken. Der veränderte Wettbewerb hat aber wohl nicht zur Folge, dass den Filialbanken die Kunden in einem bedrohlichen Maß davonrennen. Für den einzelnen Verbraucher stellen die Gebühren ja keine Unsummen dar, die ihn zum Handeln zwingen. Auch bei Sparprodukten sind die deutschen Verbraucher eher verhalten und bleiben auch bei schlechten Guthabenzinsen beim vertrauten Anbieter. Nur wenige haben die Kosten ihrer Konten und anderer Verträge regelmäßig im Blick und nehmen auch den Aufwand auf sich, einen Anbieterwechsel durchzuführen, um auf lange Sicht zu sparen.

Ein gutes Geschäft für die Banken

Verbraucher, die immer über ausreichend Guthaben verfügen, müssen sich bei der Suche nach einem kostenlosen Girokonto nicht um den Zinssatz für den Dispositionskredit sorgen und können sich vorrangig an den Zusatzleistungen orientieren. Verbraucher die häufig auf den Dispositionskredit angewiesen sind können durch einen Anbieterwechsel aber leicht Kosten einsparen, ohne auf Leistung und Service verzichten zu müssen. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass dieser Fall gar nicht so selten ist, wie man annehmen möchte. Im Schnitt hat jeder Bundesbürger einen Dispositionskredit in Höhe von 500 Euro abzuleisten. Für die Banken bedeutet das sichere Gewinne. Dank einer Summe von rund 41 Milliarden Euro an ausstehenden Dispositionskrediten, die im Schnitt einen Ertrag von rund 12,00% einbringen, besteht für die meisten Banken kein Anreiz ihre Angebote zu verbessern, solange die Kunden sich nicht nach Alternativen umsehen.

Für den Verbraucher bedeutet das langfristig hohe Kosten und die Schwierigkeit das Konto auszugleichen, wenn aufgrund angespannter finanzieller Verhältnisse auch noch regelmäßige Zinszahlungen das Konto belasten. Die Mahnung zum Konsumverzicht und zum verantwortungsvollen Umgang mit Geld ist hier allerdings meist fehl am Platz. Es sind vor allem Krisen, wie Scheidungen, Arbeitslosigkeit und unvorhergesehene Kosten, die Verbraucher in eine finanzielle Schieflage bringen. Auf Grund der der hohen Kosten der Überziehungskredite brauchen die Verbraucher dann länger als nötig, um das Konto wieder in den Guthabenbereich zu bringen.

Sind die hohen Zinsen gerechtfertigt?

Klar, Banken die Geld verleihen, sollen dafür auch Zinsen erhalten. Die Frage ist allerdings, ob die Zinsen im Verhältnis zu den Rahmenbedingungen auch gerecht sind. Das verneinen heute Verbraucherschützer. Da sich der Leitzins aktuell auf einem Rekordtief befindet, sind auch die Zinsen für Spareinlagen sehr niedrig. Da waren die Banken mit den Zinssenkungen schnell bei der Hand. Bei Ratenkrediten und bei der Baufinanzierung können Verbraucher aktuell von besseren Konditionen profitieren. Bei den Dispositionskrediten muss man allerdings schon länger suchen, um auf eine Zinsanpassung, aufgrund der Leitzinssenkung, zu stoßen.

Viel schneller findet man dabei die Rechtfertigungen der betroffenen Banken, die nicht müde werden die Höhe der Zinsen zu verteidigen! Ein hohes Ausfallrisiko für die Kredite wird genannt, was aber durch Zahlen nicht belegt werden kann. Auch der pädagogische Nutzen wird ins Feld geführt, der den Schuldnern ganz deutlich klar machen soll, das ihr Konsumverhalten gerade ausufert. Das ist für einen Berufseinsteiger, der das Auto für die Anfahrt zur Arbeit benötigt sicher eine hilfreiche Botschaft, wenn er eine Reparatur am seinem PKW bezahlen muss, die dann sein Guthaben auf dem Konto aufzehren wird.

Letztlich spielt aber auch die Rechtfertigungs-Rhetorik einiger Vertreter der Banken keine Rolle. Mit Dispositionskrediten ist leicht gutes Geld zu verdienen. Da der Kreditrahmen an das regelmäßige monatliche Einkommen gekoppelt ist, sind die Risiken gering. Die hohen Zinsen mancher Anbieter sind nicht marktgerecht und schon gar nicht fair!

Der Dispositionskredit sollte bei der Wahl des Anbieters nicht vergessen werden

Der Dispositionskredit ist ein Bestandteil des Girokontos, den jeder Kunde ganz unbürokratisch nutzen kann, wenn an sich ausreichend Bonität vorhanden ist. Diesen Service, der dem Kunden bei finanziellen Engpässen auch weiterhin die Zahlungsfähigkeit garantiert, gibt es bei allen Anbietern gleichermaßen. Der Markt hält für den Verbraucher einige Angebote bereit, die mit fairen Konditionen beim Dispositionskredit aufwarten. Die Seite www.dispozinsen.org bietet einen Vergleichsrechner für Girokonten, der die Zinsen des Dispositionskredits deutlich ausweist.

Die Marktentwicklung im Bereich der Kontoführungsgebühren, hin zum kostenlosen Girokonto zeigt doch, dass der Kunde einen Einfluss auf die Anbieter haben kann, wenn er den Wettbewerb für sich nutzt. Deshalb sollte man bei Bedarf auch konsequent den Anbieter wechseln, wenn der mit schlechten Konditionen und schlechter Rhetorik aufwartet.

(Ende)
Aussender: BergMedia.net
Ansprechpartner: Thomas Gödert
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Website: www.dispozinsen.org
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