pte20120809005 Kultur/Lifestyle, Forschung/Entwicklung

Alte Maya liebten Schokolade mit Fleisch

Fund auf Yucatan belegt: Süßigkeiten wurden nicht nur getrunken


Gericht: Schokoladensoße als Veredelung (Foto: pixelio.de, Karl-Heiz Liebisch)
Gericht: Schokoladensoße als Veredelung (Foto: pixelio.de, Karl-Heiz Liebisch)

Leverkusen (pte005/09.08.2012/06:15) Archäologen haben Spuren von 2.500 Jahre alter Schokolade auf einem Teller auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan entdeckt. In dieser Region haben die Maya gelebt. Schokoreste in Tassen hatten die Wissenschaftler schon öfter gesehen. Der Fund deutet darauf hin, dass Schokolade als Gewürz oder in Saucen verwendet wurde und nicht nur als Kakaogetränk. Die Experten haben bislang angenommen, dass Trinkschokolade nur für die Elite vorbehalten gewesen war.

"Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass Kakao auch zum Kochen genutzt wurde", sagt Thomas Pape vom Infozentrum Schokolade in Leverkusen http://infozentrum-schoko.de , gegenüber pressetext. Die Forscher vom Nationalen Institut für Anthropologie in Mexiko http://unm.edu konnten zeigen, dass die schokoladenbasierte Sauce oft mit Fleisch serviert wurde.

Tradition mexikanischer Küche

"Die wichtigste Entdeckung ist, dass Schokolade eben nicht als Getränk genossen wurde, sondern mit salzigem Essen", sagt Archäologe Tomas Gallareta vom mexikanischen Forschungsteam. "In Deutschland wird Schokolade mit Süßem assoziiert - dabei hat der Rohkakao einen sehr herben Geschmack", sagt Pape. In Mexiko kocht man noch heute auch Fleischgerichte mit Kakao.

"An unserem Fund sieht man, wie alt die mexikanische Küche ist", sagt Gallareta. Die Franzosen seien da anders, sie nutzen Schokolade auch mit salzigen Gerichten. "Ich führe das darauf zurück, dass Frankreich eine der ersten europäischen Hochkulturen war, die Kakao exportiert haben", vermutet Pape. Die Tafel Schokolade, wie wir sie kennen, komme aus dem 19. Jahrhundert und sei eine Erfindung aus der Schweiz. "Lange hieß die Ess-Schokolade auch 'Schokolade Schweizer Art'", weiß Pape.

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