pte20120505003 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Bienenprodukt bremst Wachstum von Krebszellen

Hungergefühl des Tumors durch Propolis-Bestandteil besänftigt


Waben: Nebenprodukt der Honigsammler hemmt Krebs (Foto: pixelio.de/Gnubier)
Waben: Nebenprodukt der Honigsammler hemmt Krebs (Foto: pixelio.de/Gnubier)

Chicago (pte003/05.05.2012/06:10) Ein Bestandteil von Propolis - einer von Bienen erzeugten Substanz - hat das Zeug, das Wachstum von Krebszellen zu bremsen. Das berichten Forscher der University of Chicago http://uchicago.edu in der Zeitschrift "Cancer Prevention Research". Im Mausversuch konnten sie dank neuartiger Untersuchungsmethoden zeigen, dass die malignen Zellen eines Prostatatumors ihre Nahrungsaufnahme unterbrechen und sich nicht mehr vermehren, so lange das Naturheilmittel täglich eingenommen wird.

Heilender Bienen-Kitt

Genauer beforscht wurde Kaffeesäuren-Phenethylester, der auch als CAPE bezeichnet wird. Er ist Bestandteil des Propolis-Kittstoffes, mit dem Bienen Löcher im Bienenstock reparieren. Propolis wird bereits seit Jahrhunderten als Arznei für verschiedene Leiden wie Halsschmerzen, Allergien, Verbrennungen und sogar bei Krebs eingesetzt. Aufgrund fehlender wissenschaftlicher Beschreibungen fand es jedoch noch kaum Eingang in die moderne Medizin. Diesen Rückstand wollten die Forscher nun aufholen.

Als Versuchsobjekte dienten Mäuse, denen man eine Vielzahl von aus menschlichem Prostatatumor isolierte Zelllinien eingepflanzt hatte. Im Futter mischte man den Tieren CAPE bei und beobachtete, welche Wirkung die als Anti-Tumor-Mittel bekannte Substanz auf Zellebene zeigte. Erstmals kam dazu eine als "Micro-Western-Array" http://bit.ly/JXNAlW bezeichnete Forschungsmethode zum Einsatz, die Veränderungen von Hunderten Proteinen gleichzeitig unter verschiedenen Bedingungen sichtbar macht.

Bremsen statt töten

Wie sich herausstellte, unterdrückt CAPE schon bei niedriger Konzentration das Zellwachstum des Tumors, die sogenannte "Proliferation", indem es die Nahrungsaufnahme der Zellen blockiert. Nach sechs Wochen Behandlung verringerte sich die Wachstumsrate des Tumors volumenmäßig um die Hälfte. "Hört die orale Verabreichung auf, so setzt sich das Krebswachstum allerdings in der früheren Geschwindigkeit fort. CAPE stoppt somit die Zellteilung, tötet die Krebszellen aber nicht ab", berichtet Studienleiter Richard B. Jones.

Bestätigen auch klinische Versuche die Wirksamkeit und Sicherheit von CAPE, könnte es sich vielleicht zu einem Hoffnungsträger entwickeln, der die Krebszellen-abtötende Chemotherapie unterstützt, sagen die Forscher. "Auf jeden Fall liefert das Experiment aber einen Präzedenzfall, um künftig auch biologische Mechanismen anderer Naturmitteln zu lüften und eines Tages deren klinischen Einsatz zu ermöglichen."

Link zur Studie unter http://bit.ly/IQkMN1

(Ende)
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