pte20120504023 Unternehmen/Wirtschaft, Umwelt/Energie

Joint Venture zwischen RWE und E.ON vor dem Aus

Zwei Konsortien zeigen Interesse für Atom-Gemeinschaftsunternehmen


Kraftwerk: RWE/E.ON verkaufen Atom-Joint Venture (Foto: pixelio.de/zwiboe)
Kraftwerk: RWE/E.ON verkaufen Atom-Joint Venture (Foto: pixelio.de/zwiboe)

Düsseldorf/Essen (pte023/04.05.2012/13:25) Zwei Unternehmensgruppen zeigen Interesse für die Übernahme des britischen RWE-E.ON-Joint-Ventures Horizon Nuclear Power http://horizonnuclearpower.com . Das erste Konsortium setzt sich laut einem Bericht der Financial Times aus dem französischen Energiekonzern GDF Suez und dem spanischen Versorger Iberdrola zusammen. Der zweite Verband besteht aus dem japanischen Toshiba-Konzern, einem chinesischen Investor, einem Staatsfonds und einem westlichen Versorger.

Beide Interessenten haben dem Bericht zufolge bereits mit den beiden Energieriesen und mit der britischen Regierung Gespräche geführt. "Wir wollen keinen Kommentar zu Marktgerüchten abgeben. Wir verhandeln mit einigen Bietern und prüfen derzeit die Angebote", so RWE-Sprecher Martin Pack in einer knappen Stellungnahme gegenüber pressetext.

Unter Druck

RWE und E.ON haben ihr Gemeinschaftsprojekt zum Bau neuer Kernkraftwerke in Großbritannien Mitte November 2009 gestartet. Beide Unternehmen halten an dem Joint Venture je 50 Prozent der Anteile. Bis 2025 wollten RWE und E.ON in Großbritannien neue Kernkraftkapazitäten im Umfang von rund 6.000 Megawatt errichten. Die Energiewende in Deutschland und der damit verbundene Atomausstieg bis 2022 kamen den Plänen jedoch in die Quere. Beide Energieriesen haben Ende März 2012 angekündigt, das Gemeinschaftsunternehmen zu verkaufen.

Die Entscheidungen der deutschen Bundesregierung zum Atomausstieg haben auch einen negativen Ergebniseffekt auf die Konzerne. So hat RWE sein Nettoergebnis im vergangen Jahr fast halbiert (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20120306019 ). E.ON, der durch die Energiewende aber auch durch das schwächelnde Gasgeschäft unter Druck geraten ist, plant bis 2015 Beteiligungen im Wert von 15 Mrd. Euro zu verkaufen. "E.ON ist durch die Energiewende noch nicht in trockenen Tüchern", so Heino Hammann, Analyst der NordLB http://nordlb.de , gegenüber pressetext.

(Ende)
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