pte20120504019 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Besorgte User belügen Facebook

Misstrauen gegenüber Netzwerk steigt - Accounts schlecht gesichert


Verlust der Privatsphäre: User misstrauisch (Foto: pixelio.de, G. Altmann)
Verlust der Privatsphäre: User misstrauisch (Foto: pixelio.de, G. Altmann)

Washington (pte019/04.05.2012/12:18) Laut einer jährlichen Erhebung (siehe: http://bit.ly/IoG2Vx ) von Consumer Reports http://consumerreports.org steigt das Misstrauen der User gegenüber Facebook. Die Umfrage unter 2.002 US-Online-Haushalten - davon 1.340 bei Facebook vertreten - hat ergeben, dass die Zahl der Nutzer, die Facebook bewusst mit falschen Informationen füttern, in den vergangenen zwei Jahren von zehn auf 25 Prozent gestiegen ist. Elf Prozent der Befragten sagen, dass sie im vergangenen Jahr Probleme mit ihren Accounts hatten. Trotzdem sind viele User schlecht geschützt.

"Das zunehmende Misstrauen ist sowohl im professionellen als auch im privaten Umfeld spürbar. Durch Facebooks Kniefall vor den Marken, die sich jetzt immer häufiger auch auf die Profilseiten der Menschen schleichen, denken die User vermehrt nach. Auch die Medien berichten kritischer, was solche Tendenzen noch verstärkt", sagt Ed Wohlfahrt von edRelations http://edrelations.com gegenüber pressetext.

Ungenutzte Einstellungen

Durch Extrapolation der Daten kommt Consumer Reports zu dem Schluss, dass allein in den USA 13 Mio. Facebook-User unterwegs sind, die ihre Datenschutzeinstellungen nie angepasst haben oder gar nicht wissen, dass es so etwas gibt. Trotzdem liegt der Anteil derer, die Privatsphärenoptionen geändert haben, mittlerweile bei über 90 Prozent. Sorglose User gibt es aber nach wie vor: Zehn bis 15 Prozent der Befragten haben ihre Profile auf "öffentlich" gestellt, teilen ihre Informationen also mit jedem. 72 Prozent der Nutzer machen ihre Profil-Information lediglich für ihre Freunde zugänglich.

"Die Zahl der Menschen, die auf Facebook die Hosen runterlassen, ist noch relativ groß. In Zukunft wird das aber seltener werden", so Wohlfahrt. Laut dem Bericht von Consumer Reports posten täglich 4,8 Mio. US-Facebook-Nutzer für alle ersichtlich, wohin sie gerade gehen. Das kann für Einbrecher ein gefundenes Fressen sein. Auch öffentliches Bekunden von Sympathien für Produkte oder Interessen kann tückisch sein. Ein "Like" für eine Seite mit medizinischem Inhalt kann für Versicherer interessant sein. Viele Menschen unterschätzen, wie viele Daten Facebook sammelt.

Nutzen abwägen

Selbst wenn die Privatsphäreneinstellungen auf der höchsten Stufe stehen, sammelt Facebook eine enorme Menge an Informationen und teilt sie mit Kunden. Apps, die Freunde installiert haben, können beispielsweise ungefragt Informationen bei Usern sammeln und auch nicht eingeloggte User werden mittels Like-Buttons auf Schritt und Tritt auf ihrem Weg durch das Web beobachtet. Die rechtlichen Rahmenbedingungen, die User schützen könnten, sind weltweit erst im Entstehen.

Die immer beliebtere Praxis, Facebook mit falschen Angaben zur eigenen Person zu füttern, scheint vielen Usern eine Möglichkeit zu sein, sich vor der Sammelwut des Netzwerks zu schützen. "Facebook so zu täuschen, ist schwierig. Geburtsdatum, Name oder Adresse können noch erfunden werden, falsche Interessen vortäuschen, wird aber schon recht aufwendig. Für Facebook sind Fake-Profile zwar schwieriger zu handhaben, sie kriegen aber trotzdem Informationen", so Wohlfahrt. Laut den AGB von Facebook ist das angeben falscher Information sogar verboten.

"Ein sinnvollerer Weg zu einem akzeptablen Verhältnis zu Facebook kann nur über weitreichendes Nachdenken der Benutzer entstehen. Jeder muss für sich abwägen, welchen Mehrwert Facebook für ihn hat, und die Informationen, die er teilt sowie die Einstellungen entsprechend anpassen. Facebook wird uns nichts schenken", erklärt Wohlfahrt.

(Ende)
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