pte20120301029 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Menschen größte Gefahr für Datensicherheit

Herausforderungen an Sicherheitskonzepte steigen stetig


Sicherheit: im Internet schwer realisierbar (Foto: pixelio.de, T. Wengert)
Sicherheit: im Internet schwer realisierbar (Foto: pixelio.de, T. Wengert)

Wien (pte029/01.03.2012/17:00) Die Wirtschaftskammer Österreich http://wko.at skizziert beim E-Day 2012 die schöne neue Welt, in der Menschen durch die ständige Weiterentwicklung der Kommunikationstechnologie leben. Ein Nebeneffekt dieses Fortschritts ist ein wachsender Haufen an Daten. Der Schutz empfindlicher Informationen wird mit dem wachsenden Grad der Vernetzung aber immer schwieriger.

"Die Bedrohungen für Unternehmen und Privatpersonen sind heute sehr real. Wenn die Verantwortlichen sich Gedanken über Sicherheitskonzepte machen, bevor diese implementiert werden, kann mit gängigen Werkzeugen und neuen Ansätzen ein hohes Maß an Sicherheit realisiert werden", sagt Matthias Schunter http://schunter.org von IBM.

Schwachstelle Mensch

Problematisch wird es, wenn das Sicherheitssystem an und für sich gut funktioniert, Angreifer aber die das System bedienenden Menschen ins Visier nehmen. "Durch sogenanntes Social-Engineering verschaffen sich Angreifer Zugriff auf ein System, indem sie eine Beziehung zu einer Person mit Zugriff aufbauen und diese nutzen, um an Daten zu kommen. Technische Schutzmaßnahmen laufen in so ins Leere", sagt Gerald Kortschak, Chef von sevian7 http://sevian7.com . Auch psychologische Faktoren wie Neugier können verwendet werden, um Systeme zu knacken, etwa durch das geschickte Platzieren von Datenträgern mit Trojanern. Meist findet sich jemand, der das Fundstück einlegt.

Die Gesetzgeber versuchen derzeit, die Sicherheit von Daten zu gewährleisten, stellen sich aber teilweise äußerst ungeschickt an. "ACTA hat das Ziel, privatrechtliche Fragen zu kriminalisieren. Es ist schwammig formuliert und wurde unter Ausschluss der Betroffenen aufgesetzt, mit Ausnahme der Rechteinhaber. In Österreich soll am 1. April eine neue Datenschutzrichtlinie in Kraft treten, deren technische Modalitäten noch nicht geklärt sind", so Experte Martin Prager http://www.prager.at . Die schlechte Vorbereitung der Verwaltung und die oft mangelnde Sicherheitsinfrastruktur machen sich auch Kriminelle oft zunutze.

Mehr Verbrechen

"Die Anzahl der Verbrechen im Internet steigt seit 20 Jahren an, im Moment sogar rasant. Der Höhepunkt ist noch nicht erreicht. Dazu kommt, dass die Dunkelziffer sehr hoch ist", sagt Leopold Löschl vom Bundeskriminalamt http://www.bmi.gv.at/cms/BK . Die technischen Möglichkeiten von Online-Kriminellen nehmen ebenfalls zu. "Das Equipment ist oft besser als das der Ermittler. Nur durch Aufklärung der Bevölkerung im Zusammenspiel mit technischen Maßnahmen können neue Fälle verhindert werden", so der Polizei-Profi gegenüber pressetext.

Auch Staaten sind vor diesen Entwicklungen nicht gefeit. "Die kritische Infrastruktur und im Besonderen Energie und Kommunikationsnetze sind anfällig. Oft werden Systeme zwecks Kostenersparnis eingesetzt, ohne sich über die Sicherhets-Konsequenzen Gedanken zu machen", erklärt Paul Karre von Cyber Security Austria http://www.cybersecurityaustria.at . Aus diesem Grund sieht der Fachmann auch Entwicklungen wie Smartmeter mit Besorgnis. "Ein Stromzähler, mit dem die Versorgung über das Internet abgestellt werden kann, ist anfällig für Manipulationen durch Schadsoftware. Das ist potenziell eine Bedrohung für das ganze Versorgungsnetz", so Karrer.

(Ende)
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