pte20111130023 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Erster Kinofilm komplett mit Smartphone gedreht

"Olive" soll sogar ins Rennen um den Oscar geschickt werden


Olive: Komplett mit Smartphone gefilmt (Foto: olivethemovie.com)
Olive: Komplett mit Smartphone gefilmt (Foto: olivethemovie.com)

Wien (pte023/30.11.2011/11:58) "Olive" http://www.olivethemovie.com ist der erste Kinofilm, der vollständig mit einem Smartphone gedreht wurde. Die Produktion ist bereits abgeschlossen. Derzeit suchen die Produzenten via der Crowdfunding-Plattform Kickstarter http://kickstarter.com nach Investoren. Die Premiere des Films ist für Dezember geplant. "Ich sehe solche Projekte eher als Spielerei. Einen künstlerisch anspruchsvollen Kinofilm zu drehen, erfordert qualitativ hochwertiges Equipment", sagt Wega-Film-Geschäftsführer Veit Heiduschka http://www.wega-film.at gegenüber pressetext.

Modifiziertes Handy

Olive erzählt die Geschichte eines Mädchens, das ohne zu sprechen die Leben dreier Menschen verändert. Die zweifach Oscar-nominierte Schauspielerin Gena Rowlands hat den bekanntesten Namen unter den Schauspielern. Die komplette Finanzierung des Films erfolgt ohne Beteiligung eines großen Filmstudios. Damit könnte Olive auch der erste unabhängig finanzierte Film werden, der in mehr als 2.000 Kinos läuft. Gedreht wurde der Film zu 100 Prozent mit einem Nokia N8 Handy. Allerdings wurde das Smartphone mit einer speziell angefertigten 35-Millimeter-Linse bestückt, um bessere Tiefenschärfe-Eigenschaften zu erreichen.

Filme, die mit Handys gedreht wurden, gab es schon vor Olive. Allerdings hat es bisher keiner in die Kinos geschafft. Das liegt an den hohen Kosten für einen Kinostart. Olive muss mindestens 300.000 Dollar an Kapital über Kickstarter auftreiben, um die ehrgeizigen Ziele der Produzenten zu erreichen. Wenn das gelingt, garantiert Regisseur Hooman Hhalili zumindest den Start in einigen Kinos. Prominente Unterstützung erhalten die Filmemacher von Ex-Facebook-CPO Chris Kelly, der schon die Produktion von Olive mitfinanziert hat. Interessenten haben noch 16 Tage lang Zeit, den Film auf Kickstarter zu unterstützen.

Druck auf Studios

"Durch die technischen Entwicklungen der letzten Jahre kann heute jeder einen Film drehen. Allerdings ist die Idee immer noch wichtiger als die Technik. Bei Kinofilmen und hochwertigen Dokumentationen ist auch die Bildqualität entscheidend. Dazu braucht man entsprechende Kameras", sagt Ralph Wieser von Mischief Films http://www.mischief-films.com im Gespräch mit pressetext. In Sparten, bei denen die Bildqualität weniger wichtig ist, setzen billige Kleinkameras die Produktionsfirmen aber sehr wohl unter Druck. "Im TV-Informations-Bereich sind Kleinkameras eine ernstzunehmende Konkurrenz für teurere Produkte", sagt Heiduschka.

(Ende)
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