pte20110923007 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Europa testet erstmals embryonale Stammzellen

Einsatz von Retinazellen gegen Morbus Stargardt


Forschung mit embryonalen Stammzellen: Auch Europa testet (Foto: Flickr/UCDavis)
Forschung mit embryonalen Stammzellen: Auch Europa testet (Foto: Flickr/UCDavis)

London (pte007/23.09.2011/10:00) Wissenschaftler des Moorfields Eye Hospital http://www.moorfields.nhs.uk haben die Genehmigung für die erste klinischen Studie mit embryonalen Stammzellen in Europa erhalten. Das Team um James Bainbridge wird Retinazellen in die Augen von zwölf Patienten injizieren, die an einer unheilbaren Krankheit leiden. Morbus Stargardt führt Schritt für Schritt zum Verlust der Sehkraft. Diese Krankheit entsteht in der Kindheit. Davon betroffen ist rund einer von 10.000 Menschen. Das zentrale Sehen wird immer schwächer, nur das periphere Sehen bleibt erhalten.

Potenzial versus Ethik

Die Studie soll die Sicherheit des Einsatzes von retinalen Pigmentepithelzellen testen, die aus embryonalen Stammzellen gewonnen wurden. Diese Studie wird in Kooperation mit dem amerikanischen Biotechnologie-Unternehmen Advanced Cell Technology (ACT) http://www.advancedcell.com durchgeführt, das bereits in Kalifornien mit der Behandlung von Patienten begonnen hat. Firmenchef Gary Rabin beschreibt die aktuelle Studie als weiteren Meilenstein im Bereich der regenerativen Medizin.

Die eingesetzte Linie der Stammzellen wurde vor einigen Jahren in Amerika aus einem Embryo im Frühstadium geschaffen. Befürworter der Therapie mit embryonalen Stammzellen betonen laut BBC, dass dieser Behandlungsansatz über das Potenzial verfügt, nicht nur Blindheit, sondern auch eine ganze Reihe anderer Krankheiten zu behandeln. Dazu gehören Herzerkrankungen und auch Krebs. Gegner lehnen das Verfahren vehement ab, da es auf der Zerstörung eines Embryos beruht.

Sicherheit und Wirkung noch unklar

Mit Geron http://www.geron.com hat bereits ein zweites amerikanisches Unternehmen embryonale Stammzellen für die Behandlung von Verletzungen der Wirbelsäule eingesetzt. Die Studie am Moorfields Eye Hospital und die Tests, die in Amerika durch ACT und Geron durchgeführt werden, untersuchen die Sicherheit des Verfahrens. Sind die Ergebnisse positiv, werden größere Mengen von Stammzellen eingesetzt, um die Wirksamkeit zu überprüfen. Bainbridge betonte, dass es eine realistische Chance gebe, dass Menschen mit Erkrankungen der Retina, die zum Erblinden führen, in Zukunft von der Transplanation von Retinazellen profitieren.

Das National Institute of Health Research (NIHR) http://www.nihr.ac.uk hat dem Moorfields Eye Hospital und dem UCL Institute of Ophthalmology in diesem Jahr bereits 26 Millionen Pfund zur Verfügung gestellt. Bestimmt ist dieses Geld für die Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in neue Behandlungsansätze für Patienten mit Erkrankungen, bei denen der Verlust des Augenlichts droht.

(Ende)
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