pte20110912003 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Schlaue Computer machen Journalisten überflüssig

US-Start-up Narrative Science bringt Rechnern das Schreiben bei


Zeitungen: Computer könnten Inhalt füllen (Foto: pixelio.de, H. Zaremba)
Zeitungen: Computer könnten Inhalt füllen (Foto: pixelio.de, H. Zaremba)

Chicago (pte003/12.09.2011/06:00) Die klassischen Medien gerieten in den vergangenen Jahren durch technische Innovationen immer wieder unter Zugzwang - der Wandel des Medienkonsums in Richtung Internet ist für die meisten Publikationen nach wie vor eher ein Problem als Chance. Mit immer intelligenteren Computern kommt nun jedoch eine weitere Gefahr auf die Journalistenbranche zu: Während automatische Texterzeugung durch Computer bislang eher hölzerne Ergebnisse geliefert hat, will ein US-Start-up nun einen Weg gefunden haben, Computer so schreiben zu lassen als wären sie Menschen, schreibt die New York Times.

Vorerst keine Gefahr für Medien

Der Algorithmus wurde von Narrative Science http://narrativescience.com erstellt - einem Unternehmen, das sich mit der Verbesserung künstlicher Intelligenz in Bezug auf Journalismus beschäftigt. Die Software kann aus reinen Daten, wie Sportergebnissen oder Wirtschaftszahlen gut lesbare Artikel erstellen. Laut der Firma ist der Leser kaum in der Lage, einen Unterschied zu einem herkömmlichen Text zu erkennen. Journalisten müssen dennoch nichts befürchten, schränken die Gründer ein. Die Technologie soll in erster Linie Bereiche abdecken, die bislang in Medien keinen Platz hätten.

Lokale Sportereignisse oder Zusammenfassungen von wirtschaftlichen Vorgängen - für derartige Elemente in Zeitungen oder auf Nachrichtenwebsites könnten künftig Computer verantwortlich sein. "Wir machen hauptsächlich Dinge, die bislang niemand gemacht hat", so Stuart Frankel, Geschäftsführer von Narrative Science. Ob intelligente Computer in ferner Zukunft den Journalismus übernehmen könnten, sorgt nun für Diskussionen. Die Vorhersage, dass in 20 Jahren ein Computer den Pulitzerpreis gewinnen könnte, hält Kris Hammond, einer der Chefs von Narrative Science , aber schon für zu vorsichtig. "In fünf Jahren wird es soweit sein, und ich will verdammt sein, wenn es nicht unsere Technologie ist", so Hammond selbstsicher.

(Ende)
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