pte20110901037 Bildung/Karriere, Medien/Kommunikation

Power-Point-Präsentationen schaden Lernerfolg

Overhead-Folien bleiben am längsten im Gedächtnis


Power-Point: Lerninhalt wird oft vergessen (Foto: FlickrCC/rmlowe)
Power-Point: Lerninhalt wird oft vergessen (Foto: FlickrCC/rmlowe)

Rostock (pte037/01.09.2011/17:00) Der Lernerfolg bei Power-Point-Präsentationen ist im Vergleich zu Overhead-Folien und dem klassischen Vortrag kleiner. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Lehrstuhls für Pädagogik der Universität Rostock http://www.iasp.uni-rostock.de . Vor allem animierte Elemente und viele Bilder lenken von den Lerninhalten ab, das kognitive Gedächtnis wird so unnötig belastet. "Schüler und Studenten erinnern sich zwar nach sechs Wochen immer noch an die Animationen, nicht aber an den Inhalt", sagt Studienleiter Wolfgang Nieke im Gespräch mit pressetext.

Power-Point gut für Verkauf

Nieke war vom Ergebnis selbst überrascht und hat die Studie nochmals durchführen lassen. "Ich war sehr skeptisch und dachte, vielleicht waren manche Referate rhetorisch nicht gut gemacht", erklärt Nieke. Der zweite Durchlauf bestätigte allerdings die Ergebnisse. "Power-Point ist gut für Wirtschaft und Verkauf, wo es beispielsweise um Branding geht. Für einen langanhaltenden Lernerfolg ist es weniger geeignet", so Nieke. Allerdings hängt der Lernerfolg stärker von der Gestaltung, als von der Medientechnik ab. Reduzierte Power-Point-Folien ohne Animationen schaden dem Lernerfolg nicht.

Aufmerksamkeit durch ungewöhnliche Formen

Neuere Präsentationsformen müssen erst untersucht werden. "Meine Studenten haben bereits mit Prezi experimentiert. Die ungewöhnlichen Formen schaffen zwar viel Aufmerksamkeit bei den Zuhörern, aber ob diese Präsentationsart wirklich einen höheren Lernerfolg bringt, muss man erst untersuchen", beschreibt Nieke seine Erfahrung mit neuen Präsentationsmöglichkeiten. Prezi basiert nicht wie Power-Point auf einzelnen Folien, sondern eher auf dem Prinzip des Flip-Charts. Durch Zoomen lassen sich hier Präsentationen aufbauen.

Mit 90 Teilnehmern ist die Studie nicht repräsentativ. "Hier möchten wir weiterforschen und eine größere Studie durchführen. Es ist noch nicht geklärt, welche Lerninhalte sich mit welchen Techniken und Programmen am besten vermitteln lassen", sagt Nieke.

(Ende)
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