pte20110221001 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Gedankenkontrollierte Rollstühle und fühlende Prothesen

Forscher präsentieren Fortschritte bei Bionik-Konferenz


Rollstuhl: Der gedankenkontrollierte Rollstuhl wird bereits in der Schweiz getestet (Foto: epfl.ch)
Rollstuhl: Der gedankenkontrollierte Rollstuhl wird bereits in der Schweiz getestet (Foto: epfl.ch)

Washington (pte001/21.02.2011/06:00) Ein Rollstuhl, der sich mittels Gedanken steuern lässt, ist bereits Realität und bald könnte die künstliche Haut auf Prothesen lernen Temperatur und andere Umwelteinflüsse zu spüren. Solche und ähnliche Innovationen zeigten Wissenschaftler nun auf der jährlichen Bionik-Konferenz der American Association for the Advancement of Science (AAAS) http://www.aaas.org in Washington.

Der Rollstuhl wurde von Forschern der Ecole Polytechnique Federale (EPFL) http://www.epfl.ch in der Schweiz entwickelt und soll lediglich die Speerspitze einer neuen Generation gedankenkontrollierter Hilfsmittel und Prothesen darstellen, so die Forscher gegenüber der BBC.

Bereits jetzt ist es möglich, Armprothesen mittels verbleibender Nervensignale zu steuern. Diese werden mit elektronischen Sensoren gemessen und in Bewegungen umgesetzt. Im Zuge einer Opration werden Nerven in unbenutzte Muskeln umgeleitet um klare Signale für die Prothese zu erhalten. Nun arbeiten die Forscher daran, der Prothese außerdem beizubringen, Umwelteinflüsse zu spüren.

Heiß und kalt unterscheiden

"Wenn man die Person auf der mit neuen Nerven versorgten Haut berührt, können sie die fehlende Hand spüren und zum Beispiel heiß und kalt unterscheiden", so Todd Kuiken vom Rehabilitation Institute of Chicago. "Das ist für uns eine sehr interessante Möglichkeit, um sensorisches Feedback zu erhalten." Außerdem sollen Prothesen in Zukunft auch Krafteinflüsse spüren können.

Doch gerade im Bereich der Gedankenkontrolle gehen die Forscher noch einen Schritt weiter. So präsentierte die EPFL neben dem gehirngesteuerten Rollstuhl einen Roboter, der sich mittels Gedanken steuern lässt. "Er könnte behinderten Menschen helfen, indem er die verlorene Mobilität zurückbringt", so Entwickler Jose del R. Millan. "Die Person kann sich virtuell an einen anderen Ort bewegen, weil sie sieht, was der Roboter sieht." Den betroffenen Menschen soll so eine bessere Lebensqualität ermöglicht werden.

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