pte20101111021 Handel/Dienstleistungen, Politik/Recht

Bio-Label-Flut verwirrt Konsumenten

Experten empfehlen: "Nur das kaufen, was man wirklich braucht"


Produktlabels: Auszeichnungen haben unterschiedliche Bedeutungen (Collage: pressetext)
Produktlabels: Auszeichnungen haben unterschiedliche Bedeutungen (Collage: pressetext)

Zürich (pte021/11.11.2010/12:15) Knospe, Fairtrade und Alnatura - so mancher Konsument verliert bereits den Überblick im Label-Dschungel der nachhaltigen Produkte. Labels für umwelt- und sozialverträglich hergestellte Lebensmittel sollen für Konsumenten eine Orientierungshilfe für bewusstes Einkaufen sein. Reduziert auf eine bildliche Darstellung geben sie Auskunft über Produktion, Arbeitsbedingungen oder Inhaltsstoffe. Die Vielfalt an Labels für nachhaltige Lebensmittel nimmt allerdings ständig zu und ist für Konsumenten mittlerweile verwirrend.

Nur das kaufen, was nötig ist

Der erste Weg in Richtung nachhaltiger Einkauf ist für Stefan Bolliger von der Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch http://umweltschutz.ch , einen Blick in den Kühlschrank oder Vorratsschrank zu werfen. "Es sollte das Grund-Credo 'Nur das kaufen, was man wirklich braucht' gelten. Was nicht konsumiert wird, wird auch nicht hergestellt. Das bedeutet eine Reduktion des Verbrauchs natürlicher Ressourcen", so Bolliger im Gespräch mit pressetext.

Für nachhaltigen Lebensmittelkonsum soll bei der Wahl der Produkte auf die drei Kriterien regional, saisonal und standortgerecht geachtet werden. Laut "die Umweltberatung" http://umweltberatung.at können Konsumenten ihren Beitrag zum Klimaschutz durch das Konsumieren von Bio-Produkten steigern, denn diese garantieren unter anderem für umweltschonende Produktion.

Angebot an Informationsquellen

Labels lassen sich in folgende drei Kategorien einteilen: Öko/Umwelt, Sozial/Fair-Trade und Herkunft. Um sich in der Vielfalt der Labels zurecht zu finden, kann sich der Konsument über verschiedenste Quellen im Vorfeld informieren. "Organisationen, Verbraucherinitiativen, Magazine, Blogs oder auch Handy-Applikationen helfen, eine Übersicht über die Labels zu bekommen", erläutert Bolliger.

Plattformen wie "Labelinfo" der Stiftung Pusch http://labelinfo.ch und "Label-Online" http://label-online.de der Deutschen Verbraucher Initiative bieten einen Überblick über verschiedenste Angebote im Bereich Nachhaltigkeit. Der kostenlose Ratgeber "Lebensmittel Label" im Taschenformat des Schweizer WWF gibt Konsumenten konkrete Label-Empfehlungen und Tipps für nachhaltiges Einkaufen.

Das Webportal "Bewusst kaufen" http://bewusstkaufen.at wiederum informiert über die Nachhaltigkeitslabels in der österreichischen Lebensmittelbranche. Bei der richtigen Wahl eines Labels kommt es auf den Konsumfokus an. "Letztendlich entscheidet der Konsument, auf welchen Aspekt er Wert legt. Bei einigen Produkten kann sowohl Wert auf Umwelt- als auch auf Sozialkriterien gelegt werden", so Bolliger.

Einheitliches Gütezeichen

Ein einheitliches Gütesiegel über alle Produktgruppen wäre nicht sinnvoll. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Öko-Instituts http://www.oeko.de und des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) http://www.ioew.de/ . Die Einführung eines einheitlichen Nachhaltigkeitslabels ist laut Studienautoren zu aufwändig und zu teuer. Bolliger hält ein einheitliches Nachhaltigkeitssiegel ebenfalls nicht für sinnvoll. "Bio und fairen Handel kann man nicht miteinander vergleichen. Das sind zwei verschiedene Aspekte. Im Bereich Umwelt-Labels könnte ein einheitlichen Siegel für Bio-Produkte geschaffen werden, welche neben den Siegeln der Unternehmen stehen könnten", schlägt Bolliger vor.

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Aussender: pressetext.redaktion
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