pte20101105024 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Google und Facebook heizen Schlacht um Daten an

Kontakte von Usern im Visier der Web-Giganten


Senden und Empfangen: Web-Riesen zanken sich um User-Daten (Foto: pixelio.de, Gerd Altmann)
Senden und Empfangen: Web-Riesen zanken sich um User-Daten (Foto: pixelio.de, Gerd Altmann)

Mountain View (pte024/05.11.2010/13:50) Im Konkurrenzkampf um die Vormacht im Internet schenken sich Google und Facebook nichts. Nun verschärfen sie die Gangart in der Schlacht um die wertvollen Daten der Web-User. So hat Google eine kleine aber womöglich folgenschwere Änderung in den eigenen Bedingungen vorgenommen, berichtet der Technologie-Blog TechCrunch. Der Suchmaschinenriese verlangt nunmehr eine Gegenseitigkeit beim Austausch von Informationen über die Kontakte von Nutzern. Die Maßnahme ist Ausdruck eines wachsenden Daten-Protektionismus und stoppt den bisher einseitigen Informationsfluss zu Facebook.

Sobald sich User bei Facebook registrieren, können sie ihre Kontakte und zugehörige E-Mail-Adressen aus bestehenden Accounts bei Hotmail, Yahoo oder bisher auch Google Mail importieren, um Facebook-Freundschaften zu schließen. Dadurch erhält das Social Network prompt einen Überblick, wer mit wem vernetzt ist. Umgekehrt hat das Portal seinen Mitgliedern jedoch zu keinem Zeitpunkt die Möglichkeit geboten, die Kontaktinformationen von Freunden auch zu exportieren. Google will die Informationen der eigenen User nur mehr dann herausrücken, wenn ein Austausch möglich ist.

Nehmen und Geben

Mit seinen über 500 Mio. Mitgliedern dürfte Facebook zwar kaum über Datenmangel klagen oder auf die Kontaktinformationen von Google angewiesen sein. So kann das Netzwerk einen Großteil der Verbindungen von Google-Usern mittlerweile wohl auch herstellen, ohne tatsächlich noch Daten bei Google abrufen zu müssen. Dennoch empfängt die Plattform neue Informationen über Web-Nutzer und ihre Freunde nach wie vor mit offenen Armen. Eigene Kontaktdaten teilt das Portal hingegen nur mit Partnern wie Hotmail oder Yahoo. Google hat einen entsprechenden Deal abgelehnt und erhält somit keinen Zugriff.

Der Suchmaschinenbetreiber hat seine Bedingungen für die Nutzung seiner Kontakte-Programmierschnittstelle geändert, zu der Facebook bisher freien Zugang hatte. Nunmehr verlangt Google, dass Webdienste und Applikationen bei Gebrauch dieser Schnittstelle ihren Usern ermöglichen, Kontaktdaten zu anderen Diensten oder Applikationen ihrer Wahl in ähnlicher Weise zu exportieren.

(Ende)
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