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Fußballer-Polizzen für Versicherer Goldgrube

DFB sichert sich gegen Verletzungen, Lohnfortzahlung und Tod ab


DFB-Team: Verband zahlt an Lloyd's of London hohe Prämien (Foto: dfb.de)
DFB-Team: Verband zahlt an Lloyd's of London hohe Prämien (Foto: dfb.de)

Frankfurt/Wien (pte001/13.10.2010/06:00) Versicherern winken lukrative Umsätze mit Spezialpolizzen für Fußballstars. Weil der Deutsche Fußball-Bund (DFB) http://dfb.de seine Nationalspieler gegen vorrübergehende oder auch dauernde Spielunfähigkeit, Sportinvalidität und sogar für den Todesfall absichert, könnte das schon bald auch Vorbild für andere Verbände sein. Im Fall des DFB profitiert Lloyd's of London. Die Briten wurden mit dem Versicherungsschutz beauftragt.

Streitigkeiten vermeiden

"In Anbetracht der Tatsache, dass Fußballclubs immer öfter bei Verletzungen, die im Zuge von Ländermatches entstanden sind, die Nationalverbände zur Rechenschaft ziehen wollen, sind solche Versicherungen sinnvoll", so Michael Fiala, Chefredakteur von sportsbusiness.at http://sportsbusiness.at , gegenüber pressetext. Der Vergleich zu Klavierspielern, die gegen Fingerbruch versichert sind, sei angebracht. "Somit wird ein Rechtsstreit zwischen Clubs und Nationalverbänden - siehe Bayern München versus niederländischer Fußballverband - vermieden."

Obwohl der DFB keine Informationen zu den Polizzen preisgibt, wurden diese über das Kölner Maklerbüro Himmelseher, einem Spezialisten in diesem Versicherungssegment, erst vor kurzem abgeschlossen, berichtet das Handelsblatt. Auch über die genauen Summen will man nichts sagen. Experten gehen jedoch von hohen Prämien aus. Denn Topspieler erhalten nicht selten Millionengehälter und stehen in den Bilanzen der Clubs als Vermögenswerte mit bis zu zweistelligen Millionenbeträgen. Ziel: Absicherung des Risikos der Lohnfortzahlung.

Prämien in Millionenhöhe

Das Engagement vieler Vereine in diesem Bereich ist auch rechtlich nicht unbegründet. Denn in der Bundesrepublik gibt es die generelle Pflicht der Arbeitgeber über eine Lohnfortzahlung für 42 Tage. Bei Topspielern kommt es häufig auch vor, dass diese Dauer auf drei oder sechs Monate verlängert wird. Nicht selten muss der Verein dann monatliche Kosten von 250.000 Euro oder mehr selbst schultern. Vereine wollen das Invaliditätsrisiko absichern. Hoch sind daher die Prämien: Ein 27-jähriger Spieler kostet bis zu 7.000 Euro Prämie pro Länderspiel.

Dem Bericht nach kostet die Versicherung den DFB mit Rabatten je Länderspiel rund 50.000 Euro. Bei gut zehn Länderspielen je Saison ergibt sich eine halbe Mio. Euro an Prämien. Experten schätzen, dass die Versicherungssumme das Zwanzigfache davon ausmacht. Auch wenn der DFB noch Vorreiter in Sachen Polizzen ist, dürften weitere Verbände und Vereine nachziehen, schätzt Fiala im pressetext-Gespräch. Neben Lloyd's of London haben sich auch die beiden Rückversicherer Munich Re und Hannover Rück sowie einige Makler spezialisiert.

(Ende)
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