pte20101012015 Medizin/Wellness

USA: Erste Tests mit embryonalen Stammzellen

Zellen werden Wirbelsäulenpatienten ins Rückenmark injiziert


Rollstuhl: Mediziner wollen neue Nervenzellen im Rückenmark aufbauen (Foto: aboutpixel.de/R. Sturm)
Rollstuhl: Mediziner wollen neue Nervenzellen im Rückenmark aufbauen (Foto: aboutpixel.de/R. Sturm)

Atlanta (pte015/12.10.2010/11:00) US-amerikanische Wissenschaftler haben mit den ersten offiziellen Tests mit menschlichen embryonalen Stammzellen bei Patienten begonnen. Die U.S. Food and Drug Administration http://www.fda.gov hat dafür die Genehmigung erteilt. Das Team um Thomas Okarma von Geron http://www.geron.com darf Menschen mit Wirbelsäulenverletzungen behandeln. Stammzellen können unter anderem auch zu Nervenzellen werden. Die Tests in einem Krankenhaus in Atlanta sollen untersuchen, ob dieser Behandlungsansatz sicher ist.

Neue Nervenzellen

Das Biotechnologieunternehmen Geron hat rund 170 Mio. Dollar in die Entwicklung eines auf Stammzellen basierenden Behandlungsansatzes für Verletzungen des Rückenmarks investiert. Eingesetzt werden Zellen, die dazu gebracht wurden, sich zu Nervenzellen zu entwickeln. Sie werden in das Rückenmark injiziert. Bei Tests mit Ratten gelang es, den Tieren einen Teil ihrer Beweglichkeit wieder zu geben.

Es ist jedoch laut BBC derzeit nicht bekannt, ob dieser Behandlungsansatz auch beim Menschen erfolgreich sein kann. Jedes Jahr erleiden rund 12.000 Amerikaner Verletzungen der Wirbelsäule. Als häufigste Ursachen gelten Verkehrsunfälle, Stürze, Schusswunden und Sportverletzungen. Bei den Tests werden Patienten behandelt, deren Verletzung innerhalb der letzten zwei Wochen aufgetreten ist.

Intensive Forschung

Okarma erklärte, dass 1999 bei den ersten Versuchen mit embryonalen Stammzellen vielfach vorhergesagt wurde, dass es Jahrzehnte dauern würde, bis ein derartiger Behandlungsansatz für klinische Tests zugelassen werden würde. Der jetzige Erfolg sei auf intensive Forschung und Entwicklung sowie eine ganze Reihe von Innovationen zurückzuführen. Bis die ersten Ergebnisse vorliegen, wird es jedoch einige Zeit dauern. Bis fest steht, dass dieser Behandlungsansatz wirklich sicher ist, werden noch Jahre vergehen.

Ian Wilmut von der University of Edinburgh betonte, dass diese Neuigkeiten alle sehr aufregend seien. Zuerst sei allerdings sicherzustellen, dass den Patienten nicht geschadet wird. Erst dann könne man sich auf die möglichen Vorteile konzentrieren. Chris Mason vom University College London ergänzte, dass die britischen Wissenschaftler hoffen, bereits im nächsten Jahr mit Tests bei altersbedingter Makuladegeneration beginnen zu können. Sie gehört zu den häufigsten Ursachen von Blindheit.

(Ende)
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