pte20100222027 Auto/Verkehr, Forschung/Entwicklung

USA setzen auf Elektroautos

Argumentation der geringen Reichweite unsinnig


Ein kluges Auto als Stromspeicher (Foto: University of Delaware)
Ein kluges Auto als Stromspeicher (Foto: University of Delaware)

Washington DC/Wien (pte027/22.02.2010/13:55) In den USA werden Elektroautos immer mehr gefördert. Zuletzt haben Wissenschaftler bei der American Association for the Advancement of Science http://www.aaas.org beim jährlichen Treffen die Vorteile von Elektrofahrzeugen unterstrichen. Eigentümer von E-Autos können bei Nichtnutzung ihres fahrbaren Untersatzes diesen an das öffentliche Stromnetz anschließen und damit sogar Geld verdienen.

Denn, so heißt es in der Untersuchung von Willett Kempton, Direktor des Center for Carbon-free Power an der University of Delaware, eine große Flotte von Elektroautos könne für die Sicherheit der Stromversorgung in Zukunft eine wesentliche Rolle spielen. Doch das sei nur der Fall, wenn die Autos während der Ruhepause am Netz hängen. Elektroautos tanken Strom direkt an der Steckdose. Sie können aber, solange sie geparkt und an das Stromnetz angeschlossen sind, auch Strom aus ihrer Batterie zurück in das Netz speisen. Das Stromnetz kann somit lokal stabilisiert und allfällige Stromengpässe so überwunden werden.

Elektroautos im Verbund mit erneuerbaren Energiesystemen

Eine Kooperation von einem Elektroauto-Hersteller, einer Software-Firma und dem Stromübertragungsunternehmen PJM Interconnection http://www.pjm.com haben die Vorteile der neuen Generation von Autos deutlich gemacht. Hochrechnungen haben gezeigt, dass der Testwagen von AC Propulsions, der bei Nichtnutzung immer am Netz war, seinem Eigentümer Strom in der Höhe von 1.800 Dollar im Jahr liefern kann.

Derzeit gleichen in erster Linie konventionelle Stromlieferanten allfällige Engpässe aus. Wenn allerdings vermehrt erneuerbare Energiesysteme dazu kommen, die von äußeren Bedingungen wie Sonnenschein oder Windstärke abhängig sind, könnten die E-Mobile eine zunehmend wichtige Rolle spielen.

Argument der Reichweite zählt meist nicht

Das häufig vorgebrachte Argument gegen die Einführung von strombetriebenen Autos ist jenes der mangelnden Reichweite. Selbst in den USA fahren Autos täglich durchschnittlich nur ein paar dutzend Kilometer. Eine Untersuchung des Verkehrsclub Österreich VCÖ http://www.vcoe.at hat ergeben, dass ein österreichischer Pkw im Durchschnitt 37 Kilometer pro Tag zurücklegt.

"Elektrofahrzeuge verringern die Abhängigkeit von Erdöl. Sie sind auch eine Chance für den Klimaschutz, wenn der Strom aus erneuerbaren Energieträgern kommt", meint VCÖ-Verkehrspolitik-Experte Martin Blum gegenüber pressetext. Österreich habe hier mit seinem hohen Anteil an Wasserkraft gute Voraussetzungen.

"Elektrofahrzeuge sind eine ideale Ergänzung einer multimodalen Mobilität", so Blum. "Es braucht daher gute Schnittstellen zum Öffentlichen Verkehr - etwa in Form von Park&Ride-Anlagen, die auch mit Ladestationen ausgestattet sind." Elektroautos sind zudem heute schon sehr gut für Flotteneinsätze geeignet, etwa für Taxis oder für Carsharing."

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Aussender: pressetext.austria
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