pte20100220006 Umwelt/Energie, Handel/Dienstleistungen

"CarSharing zwingt Autohersteller zum Umdenken"

Bei gleichen Zuwächsen bis 2016 eine Mio. Fahrzeuge überflüssig


Immer mehr Städte bieten CarSharing an (Foto: carsharing.de)
Immer mehr Städte bieten CarSharing an (Foto: carsharing.de)

Frankfurt/Hannover (pte006/20.02.2010/13:20) Weil das Bedürfnis nach Mobilität kontinuierlich ansteigt und die Bevölkerung weiter wächst, werden sich bis 2016 in Europa geschätzte 5,5 Mio. Nutzer etwa 77.000 Fahrzeuge nach dem bewährten CarSharing-Prinzip teilen. Zu diesem Fazit gelangt die US-Beratungsgesellschaft Frost & Sullivan http://frost.com in ihrer aktuellen Branchenerhebung. Die Vorteile liegen auf der Hand. CO2-Emissionen werden reduziert sowie die Fixkosten auf verschiedene Schultern verteilt. Zudem schafft das Prinzip die Ausgangsbasis für das Wachstum der Elektromobilität.

Scheuklappen fehl am Platz

"Hochrangige Manager der Automobilindustrie sollten keine Scheuklappen tragen sowie ihre Augen nicht vor dem Trend zu bedarfsgerechter Mobilität verschließen. Wie die Krise gezeigt hat, hat der Schrumpfungsprozess in der Autoindustrie bereits eingesetzt und wird sich weiter fortsetzen", verdeutlicht Dirk Bake vom Bundesverband CarSharing http://carsharing.de im Gespräch mit pressetext. Dem Brancheninsider nach ist es durchaus vorstellbar, wenn sich die Autobauer zukünftig in die Richtung großer CarSharing-Service-Dienstleister entwickeln.

Ausgehend der Entwicklungen auf dem boomenden französischen CarSharing-Markt geht die US-Unternehmensberatung davon aus, dass ab 2012 jeder dritte Neuwagen eines CarSharing-Fuhrparks in Europa ein Elektrofahrzeug sein wird. Bewahrheitet sich die Prognose, dann ist 2016 rund ein Fünftel aller CarSharing-Autos batteriebetrieben. Auch die Bundesrepublik hat gute Chancen zum Schlüsselmarkt in Sachen CarSharing zu werden. Denn Deutschland kann europaweit die meisten Ladestationen vorweisen. Bis 2015 werden es schon rund 80.000 sein.

Bis 2016 in Deutschland 1,1 Mio. Nutzer

Auch wenn die aktuelle Entwicklung der Automobilindustrie Kopfzerbrechen bereitet, zeigen die erhobenen Zahlen einen Trend auf. Allein in Deutschland werden derzeit 4.700 Autos von 165.000 CarSharing-Mitgliedern genutzt. Das ist der größte Markt in Europa. Voraussichtlich werden 2016 rund 19.000 Autos von 1,1 Mio. Nutzern verwendet. Gegenwärtig bieten bereits 270 deutsche Städte die Möglichkeit des CarSharings an. Was allerdings noch auf sich warten lässt, ist ein nationales Rahmenprogramm und die Unterstützung von Seiten der Regierung.

"Die wirtschaftliche Ertragsseite dürfte aber auch die Automobilindustrie langfristig zu einem Umdenken bewegen", so Bake gegenüber pressetext. Allein der CarSharing-Markt in Europa erreicht laut Frost bis 2016 ein Volumen von 2,6 Mrd. Euro. Damit wären bis zum selben Zeitraum über eine Mio. Fahrzeuge überflüssig. Deutschland, Frankreich und Großbritannien gelten als die Länder mit dem stärksten Wachstumspotenzial. Neue Dienste und Zielgruppen, die Integration mit anderen Betreibern und Web-2.0-Marketing gelten als Herausforderungen.

(Ende)
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